EDS, Tata und Infosys aus Bieterkampf ausgestiegen
T-Systems-Verkauf wird zur unendlichen Geschichte
Vorgaben verprellen Interessenten
Bisher waren die IT-Dienstleister Atos Origin, EDS sowie die Service-Sparten der Computerkonzerne IBMIBM und HPHP im Gespräch, ebenso die indischen Konzerne Infosys sowie Tata. Nach einem aktuellen Bericht der Deutschen Presseagentur spricht die Telekom nun auch noch mit Accenture und Capgemini. Eine Vorauswahl soll noch im August dieses Jahres getroffen werden. Favorit sei HP, wohl nicht zuletzt wegen seiner starken Präsenz im nordamerikanischen Markt. Ausgeschieden sind nach dpa-Informationen EDS sowie Tata und Infosys. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de
Ob und wann es zu einer Einigung mit den potenziellen Interessenten kommt, ist jedoch offen. Dazu haben nicht zuletzt die Vorgaben aus der Bonner Konzern-Zentrale beigetragen, denn der künftige Partner sollte die Strategie der Bonner mittragen, IT- und Telekommunikationsdienste im Paket anzubieten. Nach einem Bericht des "Handelsblatt“scheiterten Gespräche auch, weil die Telekom möglichen Partnern keinen Einblick in die Bücher gewährt habe.
Zu groß und zu komplex
Ohne Zugang zu konkreten Daten können Interessenten jedoch die Geschäftsbeziehungen von T-Systems kaum zufriedenstellend beurteilen. Ein weiteres Problem ist der Preis, denn die Kosten für eine Restrukturierung dürften potenziellen Partner zu hoch sein. Nach Einschätzung von Tobias Ortwein, Geschäftsführer beim Markanalysten Pierre Audoin Consultants (PAC) in Deutschland, ist letzten Endes immer der Preis ausschlaggebend für den Verkauf.
Darüber hinaus gibt es für Ortwein weitere triftige Gründe, die einen potenziellen Käufer abschrecken könnten. "Das sind Komplexität, Größe und strategische Aufstellung." So sei T-Systems in Deutschland zwar eine Marktmacht, doch auf international wichtigen Märkten wie etwa den USA eher unterrepräsentiert.
Aufgrund der komplexen Strukturen mangelt es der Geschäftskunden-Sparte außerdem an der nötigen Flexibilität, um rasch auf neue Marktanforderungen zu reagieren. Außerdem kommen auf einen künftigen Partner oder Käufer im Falle eines Zusammenschlusses erhebliche Integrations-Aufwendungen zu. "Das dauert mindestens ein bis zwei Jahre und ist alles andere als eine leichte Aufgabe", schätzt Ortwein.