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Markt für IT-Berater

Tagessätze für IT-Berater kommen in Bewegung

19.05.2016
Von Karsten Tampier

Freie IT-Berater verdienen 20 bis 40 Prozent weniger

Die Auswertung konzentriert sich auf Tagessätze der Outsourcing-Dienstleister. Freiberufliche IT-Consultants und Projektmanager, die nicht in den Apparat eines IT-Service-Providers eingebunden sind, liegen mit ihren Tagessätzen in der Regel zwischen 20 und 40 Prozent unter den Beträgen in den Outsourcing-Verträgen.

Aber auch bei der Auslagerung gibt es verschiedene Möglichkeiten, das externe sowie interne Preis-Leistungsverhältnis in einer sinnvollen Balance zu halten. Im Gegensatz zur modernen IT-Delivery aus der Cloud lassen sich Consultants jedoch nicht tagesaktuell und nach Bedarf an- beziehungsweise abschalten. Daher muss die Planung im Vorfeld so exakt wie möglich erfolgen.

Geld sparen bei Beratern und Tagessätzen

Beispielsweise rentieren sich gesonderte Vereinbarungen für die Einarbeitungszeit von Junior-Beratern: Durch die Ausbildung von Beratern kann der Kunde Honorar sparen und externe Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. Dies reduziert den Aufwand für die Einarbeitung neuer Consultants. Eine Sicherheit, dass der Einsteiger nach der Ausbildung auch bleibt, gibt es jedoch nicht.

Auch sind langfristige Verträge kein Mittel gegen den "Drehtüreffekt", jedoch können Auftraggeber den Tagessatz im Durchschnitt um 15 bis 20 Prozent drücken, wenn sie statt monatlicher Folgeaufträge gleich auf ein Jahr oder länger buchen. Dies birgt jedoch das Risiko, dass sich der Bedarf in der Laufzeit verändert und der vermeintlich günstige Berater nicht adäquat eingesetzt wird.

Vorsicht bei Pauschalpreisen

Pauschalpreise hingegen sind in komplexen Softwareprojekten ohne fest definierte Ziele mit Vorsicht zu genießen. Inhaltliche Erweiterungen oder Änderungen der Richtung mit Change Requests steigern den Abstimmungsaufwand und die Kosten des Projekts. Damit rückt für den IT-Provider das Budget in den Fokus, und Inhalt sowie Qualität der Software treten zurück. Pauschalpreise sind daher nur bei klar definierten Projektzielen sinnvoll, wo kaum Änderungen absehbar sind.

Abrechnung auf Zeitbasis und ein hybrider Ansatz sinnvoll

Ansonsten ist die Abrechnung auf Zeitbasis oder ein hybrider Ansatz sinnvoller. Dieser kombiniert den Vorteil einer langfristigen Vereinbarung mit der Flexibilität der Abrechnung von Zeit und Material. So könnte beispielsweise ein reduzierter Tagessatz greifen, wenn die vereinbarte Dauer überschritten wird.

In der heutigen Wirtschaft sind Berater keine Ausnahme, die länger im Unternehmen tätig sind als viele Festangestellte. Wegen ihres umfassenden und geschäftskritischen Know-hows ist es oftmals riskant, hohe Tagessätze durch eine Nachverhandlung drücken zu wollen.

Im Bereich der Anwendungsentwicklung ist es derzeit im deutschsprachigen Raum ohnehin schwierig, niedrigere Tagessätze durchsetzen zu wollen - dafür gehen Angebot und Nachfrage zu weit auseinander. Da die Abhängigkeit von zentralen Skills viel Geld kosten kann, ist es umso wichtiger, den Know-how-Transfer im Unternehmen zu jeder Zeit sicherzustellen.

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