CIO und CSO im Inteview
Telekom installiert eigene Lockvögelsysteme
Warum nutzen Sie nicht einfach die Erkenntnisse der anderen Sicherheitsanbieter?
Tschersich: Die nutzen wir natürlich. Aber wir wollen uns nicht nur auf die Security-Anbieter verlassen. Für einen effizienten Schutz müssen alle Stakeholder mitwirken, also vor allem auch die Anwender. Wir brauchen einen offenen Austausch dazu.
"Der Trend geht eindeutig in Richtung Smartphones"
Müller: Und einen schnelleren.
Haben Sie in letzter Zeit mehr Attacken auf PCs oder auf Smartphones registriert?
Tschersich: Der Trend geht eindeutig in Richtung Smartphones. Das sind für die Angreifer ideale Geräte, weil sie viel Rechenkraft haben, die meiste Zeit am Tag gar nicht benutzt werden und durch die schnelle Internetanbindung mit LTE immense Verkehrslasten erzeugen können. Damit können sie jede Serverfarm in die Knie zwingen.
Müller: Dagegen gibt es dann auch keine technische Antwort mehr. Wir sehen im Schnitt 200.000 neue Schadmuster pro Tag: Das können auch die Security-Anbieter nicht mehr alles scannen. Die klassischen Firewalls sind hier keine ausreichende Lösung, weil sie nur an den Außengrenzen funktionieren. Wenn Sie intern davon immer mehr aufbauen, ruinieren Sie die Usability, und die Kosten explodieren.
Haben Sie einfachere Lösungen?
Müller: Wir stellen fest, dass zum Beispiel das Android-Betriebssystem zu oft angegriffen wird, deswegen haben wir es jetzt ganz von unserem Intranet ausgeschlossen. Die Mitarbeiter können noch Mails und Kalender synchronisieren, aber alle anderen Applikationen gehen nicht.