Meeting-Formen
Town Hall Meetings richtig planen
Ein Town Hall Meeting, auch als All Hands Meeting bezeichnet, ist im Unternehmenskontext eine von der Geschäftsleitung initiierte Versammlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist also ein weit verbreitetes Werkzeug für übergreifende, interne Kommunikation. Je nach Unternehmensgröße und -struktur kann so eine Versammlung jährlich, halbjährlich oder quartalsweise stattfinden.
Zwar steht meist eine Präsentation aus der Führungsriege auf der Agenda. Hauptzweck eines Town Hall Meetings ist es jedoch, dass das Management der Belegschaft Rede und Antwort steht. Daher sind ein Q&A-Teil und die daraus resultierende Diskussion zentrale Bestandteile.
Der Zweck von Town Hall Meetings
Town Hall Meetings sind dazu da, den Teilnehmern sofort Antworten auf ihre Fragen zu liefern. Im Idealfall erhält die Belegschaft direkt Informationen von den Führungskräften zu ihren Anliegen. Umgekehrt erhält das Management ungefiltertes Feedback aus allen Ebenen der Organisation.
Ein Town Hall Meeting soll zudem der Gerüchteküche und Falschinformationen Einhalt gebieten. Die Mitarbeitenden erhalten Antworten zu Themen, die sie akut bewegen, direkt vom Management anstatt über den Flurfunk.
- Fuckup Night
Im Jahre 2012 in Mexiko entstanden, sollen Fuckup Nights ("Fuck up", zu Deutsch etwa "Missgeschick") eine konstruktive Fehlerkultur etablieren. Ziel ist es, sich das eigene Scheitern einzugestehen und die Erfahrungen an andere weiterzugeben. - Agile Coffee
Agile Coffee ist ein strukturiertes, meist informelles Meeting ohne vorgegebene Agenda, das auf demokratische Themenfindung baut. Das Format basiert auf dem Konzept "Lean Coffee", das von Jim Benson und Jeremy Lightsmith erarbeitet wurde. Die Idee dahinter: Meetings abhalten, die für alle Teilnehmer Mehrwert bieten und aktive Teilnahme fördern, ohne unnötigen Ballast. - Team Huddle
Im Sport kommt das Team in einem „Huddle“ (etwa „Haufen“) zusammen, um vor dem Spiel oder in der Pause den Teamspirit zu stärken oder die nächsten Spielzüge zu besprechen. Team Huddles sollen diese Praxis auf Unternehmen übertragen. Team Huddles sind dazu gedacht, knapp und zielgerichtet das Wichtigste fürs Tagesgeschäft zu besprechen. Ziel ist es, den Stand und die Prioritäten laufender oder anstehender Aktivitäten im Team zu diskutieren und Probleme früh zu erkennen. - Brown Bag Session
Eine Brown-Bag-Session ist ein Event, bei dem die Teilnehmenden informiert oder geschult werden, während sie essen. Der Rahmen ist meist informell. Da die Meetings oft in (Mittags-)Pausen stattfinden, ist die Teilnahme in der Regel freiwillig. - Offsite
Ein Arbeitsmeeting außerhalb der gewohnten Arbeitsumgebung - das bedeutet Offsite-Meeting grob zusammengefasst. Ziel ist es, Teammitglieder in einem Umfeld außerhalb des Home Office oder des Büros zusammenzubringen. - Town Hall Meeting
Ein Town Hall Meeting, auch als All Hands Meeting bezeichnet, ist im Unternehmenskontext eine von der Geschäftsleitung initiierte Versammlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hauptzweck eines Town Hall Meetings ist es, dass das Management der Belegschaft Rede und Antwort steht.
Da sich die Teilnehmer direkt mit der Führungsebene austauschen, fühlen sie sich in die Entwicklung des Unternehmens eingebunden. Im besten Fall stärkt das die Bindung zum Arbeitgeber sowie die Motivation.
Town Hall Meetings organisieren
Am Anfang steht die Einladung der Belegschaft zu der Veranstaltung und hier gilt es das erste Fettnäpfchen zu vermeiden: Die korrekte Schreibweise lautet "Town Hall Meeting" - es wird nicht zusammengeschrieben. Das liegt an der Herkunft des Begriffs. Er leitet sich von Bürgerversammlungen im Rathaus ab und im Englischen heißt dieser Ort "Town Hall" oder "City Hall".
Auch wenn es im Town Hall Meeting hauptsächlich um die Fragen der Kolleginnen und Kollegen geht, braucht es eine Agenda. Diese Tagesordnung für die Versammlung sollte mindestens einen Tag vor der Veranstaltung verschickt werden. So haben die Teilnehmer genügend Zeit, sich Fragen zu überlegen.
Jedes Town Hall Meeting sollte eine präzise Zielsetzung haben. Das können beispielsweise neue gelaunchte Produkte, Quartalszahlen, organisatorische Veränderungen oder Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen sein.
Neben der Begrüßung sollte ein Slot für ein knappes Unternehmens-Update reserviert sein, das sich am Anlass des Town Hall Meetings orientiert. Neben dem CEO können hier auch relevante Führungskräfte aus dem restlichen C-Level zu Wort kommen.
Um den Austausch mit der Belegschaft zielgerichtet anzustoßen ist es zudem ratsam, vor der Q&A-Session das spezifische Ziel des Meetings noch einmal zu wiederholen. Der offene Fragen-Block nimmt anschließend den Löwenanteil der Veranstaltung ein - mindestens zwei Drittel der veranschlagten Zeit.
Um die Begrüßung und den Update-Teil aufzulockern und die Teilnehmer hier bereits einzubeziehen, bieten sich interaktive Elemente an. Im Präsentationsteil können etwa Ad-hoc-Umfragen via App oder Ähnliches eingebunden werden.
Wenn möglich, sollte ein Moderator eingesetzt werden, der durch die Veranstaltung führt. Er oder sie gibt kurze Einleitungen zu den verschiedenen Teilen der Veranstaltung, stellt gegebenenfalls Fragen aus dem Chat und fasst Antworten zusammen.
Im Nachgang sollten die Ergebnisse des Meetings und die beantworteten Fragen zusammengefasst an alle Teilnehmer geschickt werden. Dies bietet dem Management auch Gelegenheit, Fragen zu beantworten, die aus zeitlichen Gründen nicht im Meeting selbst behandelt werden konnten. Um auch Mitarbeiter abzuholen, die nicht am Meeting teilnehmen konnten, sollte es aufgezeichnet und zum späteren Ansehen zur Verfügung gestellt werden.
Sonderregeln für Hybrid- und Online-Veranstaltungen
Vor jedem hybriden oder nur online abgehaltenen Town Hall Meeting sollte ein technischer Testlauf stattfinden. So vermeiden die Organisatoren Pannen, während das ganze Unternehmen zusieht.
Findet das Meeting in hybrider Form oder nur online statt, sollten die gestellten Fragen organisiert werden. Läuft alles nur über den Chat des Meetingprogramms zusammen, verliert man schnell die Übersicht. Fragen sollten gesammelt, vorsortiert und als beantwortet markiert werden können.
Zudem sollte es eine Möglichkeit geben, Fragen anonym zu stellen. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, dass Teilnehmer gestellte Fragen "liken" können, um ein Gefühl zu bekommen, welche Themen die Belegschaft besonders umtreiben.
In der Einladung zu einem digitalen Town Hall Meeting sollte eine knappe FAQ zu technischen Details enthalten sein. Darin sollten grundlegende Fragen beantwortet werden, wie: Wo findet man den Link zum Meeting und wie kann man sich einwählen? Wo bekommen die Teilnehmer technischen Support bei Störungen? Wann und wie können Fragen gestellt werden? Wo sind ergänzende Tools zu finden? Zudem ist ein kurzer Hinweis zur Online-Etikette nützlich, um grundlegende Verhaltensweisen wie Stummschalten und die Teilnahme am Chat aufzufrischen.