"Facebook-Steuer"
Uganda besteuert mobile Nutzung sozialer Medien
Seit Sonntag müssen Ugander, die über ihr Handy Anwendungen wie FacebookFacebook, WhatsApp, TwitterTwitter, Instagram oder Skype nutzen, pro Tag eine kleine Gebühr zahlen. Davon erhofft sich der Staat nach offiziellen Angaben jährliche Einnahmen von umgerechnet 310 Millionen Euro - das entspricht etwa vier Prozent der jährlichen Ausgaben der Regierung. Kritiker sehen in der Steuer indes einen Versuch des seit über 30 Jahren regierenden Präsidenten Yoveri Museveni, das Leben für seine Kritiker zu erschweren. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de
Ab sofort muss jeder Ugander, der über das mobile Internet soziale Mediensoziale Medien nutzt, pro Tag 200 Schillinge zahlen (knapp 0,05 Euro). Mobilfunkunternehmen werden die Steuer für den Staat eintreiben. Pro Jahr würde die Steuer rund 16 Euro betragen, was im ostafrikanischen Uganda rund drei Prozent eines jährlichen Pro-Kopf-Einkommens entspricht. In Uganda wird die im Mai vom Parlament beschlossene Gebühr meist "Facebook-Steuer" oder "WhatsApp-Steuer" genannt. Alles zu Social Media auf CIO.de
Politik im Social Web
Viele Unternehmnen verdienten in Uganda gutes Geld mit mobilem Internet, erklärt der Chef der Kommunikationsbehörde, Godfrey Mutabaazi. "Die Regierung ist dabei leer ausgegangen", sagte er. Von den rund 40 Millionen Ugandern nutzen etwa 17 Millionen mobiles Internet.
Museveni - der selbst auf Twitter aktiv ist - hat sozialen Medien vorgeworfen, sie würden nur Gerüchte und Tratsch verbreiten. Während der jüngsten Wahl 2016 schaltete die Regierung das mobile Internet ab, um die Organisation von Oppositionsprotesten zu erschweren. (dpa/rs)