Web-Apps vs. proprietäre Apps
Ungewisse Zukunft von HTML5
Erik Meijer jedenfalls, ein Microsoft-Programmierer, ist skeptisch: "Wir haben schon öfter versucht, eine universelle Benutzeroberfläche für alle Systeme zu bauen. Aber das hat noch nie richtig funktioniert." HTML5 sei zunächst einmal nur ein weiterer Versuch, kein natives System.
HTML5 ist besser, aber keineswegs optimal
Patrick Chanezon, bei Google unter anderem Entwickler für Cloud-Anwendungen, meint, dass die Verwendung von HTML5 davon abhängt, wie großflächig eine Anwendung zur Verfügung gestellt werden soll. "Wenn Sie nur für iOS schreiben, dann tun Sie das mit der nativen iOS-Umgebung besser", so Chanezon. Aber soll eine Anwendung quer durch die Betriebssysteme funktionieren, dann sei HTML5 die bessere Wahl.
Allerdings, kritisiert Raffi Krikorian, Infrastruktur-Ingenieur bei Twitter, dass HTML5 zwar gut aussehe, aber auch nicht alles könne, zum Beispiel Benachrichtigungen an Nutzer versenden.
Charles Ying, Ingenieur bei Flipboard, kommt dagegen mit einem anderen Feature von HTML5 gut zurecht: 60 Bilder pro Sekunde für Videos und Animationen seien schnell genug. Allerdings sei diese Darstellungsgeschwindigkeit auf mobilen Geräten schwieriger zu erreichen. Mit geringeren Bildraten gebe er sich aber nicht zufrieden, so Ying.
Die Unterscheidung zwischen Desktop und Mobilgeräten zog sich durch die gesamte Expertendiskussion: Für den Desktop, da sind sich alle einig, ist HTML5 ein großer Schritt vorwärts. Bei mobilen Geräten, so die ebenfalls einheitliche Kritik, fehle es dagegen noch an allen Ecken und Enden.