Stärkerer Kundenzustrom

United Internet will Schlagzahl beim operativen Gewinn hochhalten

13.08.2015
Der Internetdienstleister United Internet behält trotz stärkeren Kundenzustroms seine Gewinnziele fest im Visier.

Weil im ersten Halbjahr deutlich mehr neue zahlungspflichtige Verträge abgeschlossen werden konnten als die Hälfte des fürs Gesamtjahr angepeilten Werts, legte Konzernchef Ralph Dommermuth am Mittwochabend die Latte wie erwartet höher. Bis Jahresende will der Konzern mit den Marken 1&1, GMX und Web.de noch etwas schneller wachsen und nach 430.000 neuen Kunden zur Jahresmitte insgesamt die Marke von 880.000 Verträgen schaffen - bisher waren es 800.000 gewesen. Zu Lasten des operativen Gewinns soll das jedoch nicht gehen.

Obwohl der stärkere Kundenzustrom über die Subventionen für Smartphones und Tablets tendenziell auf den operativen Gewinn drückt, bleibt es bei der anvisierten Steigerung des um Sondereffekte bereinigten Vorjahresgewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 40 Prozent. Im ersten Halbjahr stieg das Ebitda vor allem dank des Zukaufs des Glasfaserspezialisten Versatel um knapp 48 Prozent auf 351,3 Millionen Euro.

Bis Jahresende sollen ausgehend vom bereinigten Vorjahreswert diesmal rund 772 Millionen Euro geschafft werden, um die Jahresprognose zu erreichen. United InternetUnited Internet müsste das Tempo also noch einmal anziehen oder zukaufen. Einige Analysten betrachten die Prognose als ambitioniert. Der Kurs der United Internet-Aktie legte am Mittwochabend im Vergleich mit dem Xetra-Schluss um gut ein Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie um fast 18 Prozent gestiegen. Top-500-Firmenprofil für United Internet

Im zweiten Halbjahr soll noch ein Sonderertrag aus einem Anteilsverkauf in Höhe von gut 13 Millionen Euro verbucht werden, der sich im Ebitda mit 8 Millionen Euro niederschlüge. Auch der Abschluss des Kaufs eines polnischen Webhosters könnte sich noch positiv auswirken. Unter dem Strich steigerte United Internet den Gewinn je Aktie um knapp 29 Prozent auf 0,85 Euro je Anteilsschein. Ohne Sonderkosten vor allem für die Versatel-Übernahme wäre der Gewinn je Aktie um knapp 37 Prozent gewachsen.

Die Umsatzprognose bleibt beim Alten. 20 Prozent will das Management auf den Vorjahreswert draufsatteln. Von Januar bis Juni stiegen die Erlöse um mehr als ein Viertel auf auf 1,82 Milliarden Euro. Im zweiten Halbjahr dürften die Wachstumsraten nicht mehr ganz so stark ausfallen - United Internet hatte Versatel ab Oktober in die Konzernbilanz einbezogen. Sowohl bei Ebitda als auch beim Umsatz sollen die angestrebten Wachstumsziele je rund zur Hälfte aus eigener Kraft und durch Zukäufe erreicht werden. (dpa/tc)

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