Wissensmanagement
Unternehmen nutzen Social Collaboration Tools wenig
- Auf einem dreistufigen Reifegradmodell befinden sich deutsche Firmen beim Wert 1,24
- Stark ist die Nutzung beim gemeinsamen Bearbeiten von Anträgen und Formularen, schwach beim Wissensanagement
- Wer will, dass das ganze Unternehmen vom Wissen Einzelner profitiert, muss eine positive Fehlerkultur etablieren
Insgesamt halten sich deutsche Betriebe beim Einsatz von Social Collaboration zurück. So lautet das Ergebnis der "Deutschen Social Collaboration Studie", die die Technische Universität Darmstadt gemeinsam mit dem Berater Campana & Schott durchgeführt hat. An der Studie haben sich 519 Entscheider beteiligt.
Die Forscher legen ein dreistufiges Reifegrad-Modell zugrunde, wobei Stufe 3 einem möglichst weit digitalisierten Unternehmen entspricht. Aktuell stehen deutsche Unternehmen im Schnitt bei einem Wert von 1,24. Vergleichsweise stark zeigen sich deutsche Firmen bei der kollaborativen Nutzung von Anträgen und Formularen und bei Kommunikation sowie Abstimmung innerhalb von Teams. Die meistgenutzten Wege sind E-Mail, Conferencing Tools, Messenger und dokumentenzentrierte Kollaborationsplattformen.
Wissen bereitstellen und Austausch fördern
Dagegen nutzen deutsche Firmen solche ToolsTools wenig, um den Mitarbeitern relevantes Wissen bereitzustellen und den internen Austausch von Interessengruppen zu fördern. Die Studienautoren kommentieren, "dass diese Kernaspekte moderner Wissensarbeit weiterhin nicht adäquat unterstützt werden und in diesem Bereich viel Potenzial ungenutzt bleibt". Alles zu Tools auf CIO.de
Die Forscher belegen aber einen Zusammenhang zwischen Collaboration und Effizienz. Investitionen in entsprechende IT-Tools zahlten sich aus, schreiben sie.
- Zusammenarbeit
Die Nutzung von Social Collaboration in deutschen Unternehmen will die Technische Universität Darmstadt ab sofort regelmäßig untersuchen. In Kooperation mit dem Berater Campana & Schott entstand jetzt der erste Band einer „Deutschen Social Collaboration Studie“. - Reifegradmodell
Die Forscher legen ein dreistufiges Reifegrad-Modell zugrunde, wobei Stufe 3 einem möglichst weit digitalisierten Unternehmen entspricht. Aktuell stehen deutsche Unternehmen im Schnitt bei einem Wert von 1,24. - Vier Idealtypen
Je nach Arbeitspraxis entspricht ein Unternehmen einem von vier Idealtypen. - Firmenkultur
Das, was ein Unternehmen zusammenhält, prägt seine Kultur. Auch hier entwerfen die Forscher vier Idealtypen. - Effizienz
Die Forscher sehen den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Collaboration und der Effizienz eines Unterehmens als belegt an.
Außerdem stellen die Studienautoren eine positive Korrelation zwischen Social Collaboration Reifegrad und Unternehmenserfolg fest. Sie merken jedoch an: "Allerdings sollte dieses Ergebnis kritisch hinterfragt werden, da die Daten auf der subjektiven Wahrnehmung der Mitarbeiter basieren und demnach keine objektiven Erfolgsmaße wie die absolute Höhe des Umsatzes beziehungsweise des Gewinns berücksichtigt werden."
Starken Nachholbedarf im Mittelstand
Ein Blick auf den Nutzungsgrad in Firmen unterschiedlicher Größe zeigt starken Nachholbedarf beim Mittelstand. Das sei erstaunlich, so die Forscher. Schließlich könne gerade der Mittelstand bei seinen Produkten und Dienstleistungen oft Innovationen vorweisen.