Unternehmen im Vergleich
Verschenktes Virtualisierungspotenzial
Viel ist gesagt und geschrieben worden über die Vorzüge der Virtualisierung. Und (fast) genauso viel über die Nachteile, insbesondere was geschäftskritische Applikationen, Ausfallzeiten und Management angeht. Angekommen ist bei fast allen Unternehmen, dass Hypervisoren die Rechenzentren revolutionieren durch ihre Fähigkeiten, Applikationen einzukapseln, zwischen physikalischen Servern hin- und herzuschieben und sie so im Katastrophenfall schnell wieder zum Laufen zu bringen. Grundsätzlich geht es darum, die vorhandenen Ressourcen besser auszuschöpfen.
So weit, so gut. Bisher hatte man aber allgemein angenommen, dass Virtualisierung nur etwas für große Unternehmen sei, weil nur sie über die nötigen finanziellen Mittel und das Know-how verfügen, um Hypervisoren und weitere Tools in diesem Umfeld sinnvoll einzusetzen. Die Aberdeen Group hat Anfang des Jahres die Resultate einer Umfrage bei 135 ausgewählten Unternehmen veröffentlicht, die bereits Software für Server-Virtualisierung einsetzen. Ziel war es, mehr Informationen darüber zu erhalten, wie sich der Hypervisor-Einsatz bei großen von dem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) unterscheidet.
Der Abstand wird geringer
Die Aberdeen Group erkundigte sich bei ihrer Umfrage zunächst danach, wie lange die IT-Abteilungen schon eine Software für Server-Virtualisierung im Einsatz haben. Die Antworten wurden dann nach KMUs (unter eine Milliarde Dollar Umsatz im Jahr) und großen Unternehmen (über eine Milliarde) differenziert. Diese Unterscheidung trifft zwar nicht ganz die aktuellen Kriterien in Deutschland, die mehr von der Anzahl der Beschäftigten ausgehen (meistens unter oder über 1.000 Mitarbeiter), verliert dadurch aber nicht an Aussagekraft.
Aberdeen hat ermittelt, 66 Prozent der großen Unternehmen arbeiteten seit mindestens drei Jahren mit virtuellen Maschinen (VMs), während bei den KMUs erst 40 Prozent einige ihrer Applikationen in virtuelle Umgebungen gepackt haben.