Schirrmacher und Bode über Web 2.0
Verteufelung bringt nichts
Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte. Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.
Der Gegensatz zwischen Alt und Jung sei "Quatsch"; Teenager, Erwachsene und Senioren säßen alle "in einem Boot". Gerade letzt genannte Bevölkerungsgruppe sei die Entscheidende, betonte der Publizist mit Blick auf die zunehmende Verschiebung der Alterspyramiden zumindest in den westlichen Gesellschaften.
Nachhaltigkeitsberichte der Konzerne unglaubwürdig
Sehr kritisch ging Thilo Bode, Geschäftsführer und Gründer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, mit den Nachhaltigkeitsversprechen globaler Konzerne ins Gericht. Dies sei weitestgehend eine "Mogelpackung". Entsprechende Ankündigungen in Geschäfts- oder gesonderten Nachhaltigkeitsberichten würden nicht mit dem realen Geschäftsgebaren der Firmen korrespondieren, das (ethisch auch nicht verwerflich) rein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sei.
Der frühere Chef von Greenpeace belegte dies anhand von Beispielen aus der Finanzbranche, der Automobilindustrie sowie den großen Nahrungsmittelproduzenten. Letztere lebten beispielsweise davon, dass ihre Produkte "zu viel Salz, Fett und Zucker enthalten". Mit der Konsequenz, dass Übergewicht heutzutage in vielen Ländern zur Volkskrankheit geworden ist – einer der vielen negativen Einflussfaktoren in punkto Nachhaltigkeit.
Was nütze, so Bode mit Blick auf Energieeffizienz-Diskussion innerhalb der IT-Branche, die "Einführung von Smart Grids", wenn gleichzeitig die großen Energieversorger weiterhin ihre Atommeiler und veralteten Kohlekraftwerke am Netz lassen. Insgesamt fehle es für die weltweite Umkehr zu nachhaltigem Wirtschaften weiterhin am Mut und am Durchsetzungswillen der Politik, die dazu nötigen Veränderungen der Rahmenbedingungen einzuleiten.
Eine ökologisch nachhaltige Politik sei bisher national und international daran gescheitert, dass es sich für die Regierungen nicht lohne, sich wegen langfristiger und durchaus idealistischer Ziele mit gut organisierten Interessengruppen anzulegen.