Schirrmacher und Bode über Web 2.0
Verteufelung bringt nichts
Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte. Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.
Der "Consumer wird immer mehr zum Prosumer und damit Teil der Wertschöpfung". Mit diesem Statetement begrüßte Messechef Ernst Raue rund 60 Top-IT-Entscheider zur Auftaktveranstaltung des diesjährigen CeBIT Executive Clubs (CEC), die ganz im Zeichen der Themen Social MediaSocial Media und Nachhaltigkeit stand. Alles zu Social Media auf CIO.de
Frank Schirrmacher nahm als einer der beiden Keynoter im CEC diesen Ball auf, indem er feststellte: "Die Auseinandersetzung mit dem Web 2.0 sollte kein Betätigungsfeld für Ideologen sein und sie ist auch kein adequater Gegenstand für einen Generationenkonflikt."
Der Publizist und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) nahm dabei Bezug auf seine jüngste Buchveröffentlichung "Payback" – eine, wie er es formulierte, "kritische Denkschrift", die davor warnt, dass die Menschen im Informationszeitalter die Kontrolle über ihr Denken verlieren könnten. Gesellschaft und Wirtschaft stünden, so Schirrmacher, inmitten der "zweiten Phase der industriellen Revolution, in der es entscheidend darauf ankomme, die kognitiven Fähigkeiten des Menschen den Möglichkeiten der IT neu anzupassen".
So wie in der aufkeimenden industriellen Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts gemäß den Prinzipien arbeitsteiliger Produktionsabläufe des Taylorismus Muskelkraft und Koordination der Bewegungsabläufe von Fabrikarbeitern an den Fließbändern geschult werden mussten, stünden die Menschen in der Web-Society vor der Herausforderung, ihr Wissen nicht mehr nur auf den Erwerb von Fakten zu gründen, sondern stärker denn je auf Kreativität und Geistesgegenwart zu setzen.