7,7-Milliarden-Euro-Deal

Vodafone bei Übernahme von Kabel Deutschland am Ziel

13.09.2013
Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone ist beim milliardenschweren Übernahmeversuch von Kabel Deutschland am Ziel. Der Deutschen Telekom steht harte Konkurrenz ins Haus. Allerdings steht noch die Zustimmung der Wettbewerbshüter aus.

Die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone kann über die Bühne gehen. Die notwendige Mehrheit von 75 Prozent der Kabel-Deutschland-Aktien sei den Briten zum Kauf angeboten worden, teilte Vodafone am späten Donnerstagabend in London mit. Vodafone hatte insgesamt 87 Euro je Aktie geboten - inklusive einer Dividende von 2,50 Euro pro Anteilsschein. Die genaue Zahl der angedienten Aktien will Vodafone am kommenden Montag (16.9.) veröffentlichen.

Vodafone will sich die Übernahme von Kabel Deutschland insgesamt 7,7 Milliarden Euro kosten lassen. Die Offerte war an die Bedingung geknüpft, dass mindestens drei Viertel der Aktionäre von Kabel Deutschland das Angebot annehmen. Wäre diese Schwelle nicht erreicht worden, hätten die Briten die milliardenschwere Transaktion abgeblasen. Kabel Deutschland wies in einer Mitteilung am Donnerstagabend allerdings darauf hin, dass der Deal noch von den Kartellbehörden genehmigt werden müsse.

Ähnlich wie bei anderen Übernahme-Angeboten dürfte auch diesmal die Entscheidung erst auf der Ziellinie gefallen sein. Bis zum Frankfurter Börsenschluss am Dienstagabend hatte sich der britische Mobilfunkriese den Zugriff auf knapp 20 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an Kabel Deutschland gesichert.

Dass kurz vor Fristablauf erst ein Teil der Mindestannahmeschwelle erreicht wird, ist zwar nicht ungewöhnlich. Für Spannung sorgte jedoch insbesondere der Investor Paul Singer, der sich in den vergangenen Wochen über seinen Hedgefonds Elliot mehr als zehn Prozent an Kabel Deutschland gesichert hatte. Er ist bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen.

Vodafone will mit Kabel Deutschland hierzulande einen großen Schritt nach vorn machen und den Platzhirsch Deutsche Telekom frontal angreifen. Das größte deutsche Kabelnetz bietet nicht nur für TV-Angebote ein erhebliches Potenzial. Es kann auch für den Ausbau von Festnetz-Telefonie und als Internetzugang genutzt werden.

Aktionäre, die das Angebot noch nicht angenommen haben, hätten dazu noch zwischen dem 17. und 30. September Gelegenheit, hieß es in den Mitteilungen von Vodafone und Kabel Deutschland. Die erste Frist, bei der die 75-Prozent-Grenze galt, war am Mittwoch um Mitternacht ausgelaufen. (dpa/rs)

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