Firmen sparen durch elektronische Beschaffung

Vorteile von E-Sourcing werden zu wenig genutzt

17.05.2005
Rund ein Drittel der Unternehmen haben mit E-Procurement im vergangenen Jahr die Hälfte ihrer Prozesskosten gespart. Laut dem "Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2005" des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) werden zurzeit aber noch viele Möglichkeiten der Kostensenkung nicht genutzt. So haben sich beispielsweise bisher nur 50 Prozent der Firmen zu E-Sourcing entschlossen.

Mittlerweile setzen 83 Prozent der Unternehmen elektronische Kataloge für den Einkauf ein. Dabei hat der Sektor HandelHandel/Dienstleistungen im vergangenen Jahr einen großen Sprung gemacht. In diesem Bereich beschaffen 18 Prozent der Firmen (gegenüber fünf Prozent in der IndustrieIndustrie) fast die Hälfte mit Hilfe elektronischer Kataloge. Die dezentrale Beschaffung von Artikeln aus elektronischen Katalogen (Desktop Purchasing) wird nur von neun Prozent der Befragten nicht eingesetzt. Top-Firmen der Branche Handel Top-Firmen der Branche Industrie

Zurückhaltend sind dagegen die Unternehmen im Bereich elektronische Ausschreibungen und Auktionen. Mehr als die Hälfte aus der Industrie und 46 Prozent aus Handel/Dienstleistung haben noch keine Erfahrung mit E-Sourcing. In diesem Bereich hat sich seit 2003 nicht viel geändert. "Unverständlich angesichts der Tatsache, dass rund 40 Prozent der aktiven Unternehmen eine Einsparung von bis zu 25 Prozent bei den Einstandspreisen durch E-Sourcing erzielen", sagt BME-Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Marquard. Um die Firmen von E-Sourcing zu überzeugen, sollten relevante Analysen und Informationskonzepte über Vor- und Nachteile erarbeitet, Bausteine weiterentwickelt sowie Standards verlässlicher gemacht werden.

Der Untersuchung zufolge gehen die Unternehmen von einem Wachstum des über E-Procurement-Tools abgewickelten Beschaffungsvolumens aus. Fast ein Drittel ist mittlerweile sehr zufrieden mit der Servicequalität der Desktop-Purchasing-Tools und mit E-Sourcing. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Anbieter aus den Erfahrungen gelernt und ihre Hausaufgaben gemacht haben.

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