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HP Metal Jet

VW setzt für Produktion auf 3D-Druck-Verfahren

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Kunden erwarten zunehmend mehr Personalisierungs-Möglichkeiten, gleichzeitig nimmt die Komplexität durch die Modell-Vielfalt zu. Ein neues Verfahren soll die Technologie bei Volkswagen reif für den Seriendruck von Einzelteilen machen.
Im neuen 3D-Verfahren sollen zuerst Designelemente wie etwa Schaltknäufe gedruckt werden.
Im neuen 3D-Verfahren sollen zuerst Designelemente wie etwa Schaltknäufe gedruckt werden.
Foto: Volkswagen

Der Wolfsburger Volkswagen-Konzern setzt als nach eigenen Angaben erster AutomobilherstellerAutomobilhersteller auf die neueste 3D-Druck-Technologie: Mit dem "HP Metal Jet"-Verfahren soll der metallische 3D-Druck3D-Druck deutlich einfacher und schneller werden. Alles zu 3D-Druck auf CIO.de Top-Firmen der Branche Automobil

Größter Vorteil laut VolkswagenVolkswagen: Die Produktivität verbessere sich je nach Bauteil um das Fünfzigfache. Damit würde der 3D-Druck erstmals auch für die Fertigung von Serienteilen in der Automobilproduktion interessant. Top-500-Firmenprofil für Volkswagen

Serieneinsatz in der Produktion geplant

Gemeinsam mit dem Druckerhersteller HPHP und dem Bauteilproduzenten GKN Powder Metallurgy treibe Volkswagen daher die Entwicklung der Technologie für den Serieneinsatz voran. Bei der International Manufacturing Technology Show Mitte September in Chicago haben die Partner das neue Verfahren erstmals vorgestellt. Alles zu HP auf CIO.de

"Auf die Automobilproduktion kommen große Herausforderungen zu: Unsere Kunden erwarten zunehmend mehr Personalisierungs-Möglichkeiten. Gleichzeitig nimmt die Komplexität mit der Vielzahl neuer Modelle zu. Der 3D-Druck spielt vor allem bei der Herstellung einzelner Teile eine wichtige Rolle", sagte Martin Goede, Leiter Technologieplanung und -entwicklung bei VW.

Große Stückzahlen mit 3D-Druck herstellen

Ein VW-Fahrzeug werde aus 6.000 bis 8.000 verschiedenen Teilen gefertigt. Bisherige 3D-Druck Verfahren könnten bislang nur für die Sonderanfertigung einzelner Teile oder Prototypen eingesetzt werden. Mit der additiven 3D Metal Jet Technologie von HP werde es jedoch erstmals möglich sein, eine große Stückzahl an Teilen per 3D-Druck zu fertigen - ohne die entsprechenden Werkzeuge aufwendig entwickeln und fertigen zu müssen.

Designelemente in kleinen Serien

In Kooperation mit HP und GKN entwickle Volkswagen die Technologie so weiter, dass in einem ersten Schritt Designelemente in kleinen Serien gedruckt werden können. Damit könnten zum Beispiel ohne großen Aufwand Schriftzüge für die Heckklappe, Sonder-Schaltknäufe oder Schlüssel mit individualisiertem Schriftzug produziert werden.

Im nächsten Jahr wolle GKN Powder Metallurgy in Zusammenarbeit mit VW eine auf die Automobilproduktion ausgerichtete Prozesskette etablieren. Über erste kleinere (Design-) Bauteile solle die Technologie weiterentwickelt werden, so dass in zwei bis drei Jahren ganze Strukturbauteile für Serienfahrzeuge gedruckt werden.

Kein komplettes Auto aus dem 3D-Drucker

"Ein komplettes Fahrzeug wird wohl so schnell nicht aus dem 3D-Drucker kommen - die Zahl und Größe an Bauteilen aus dem 3D-Drucker wird aber deutlich zunehmen", sagte Goede.

Ziel sei es, gedruckte Strukturteile bereits in die nächste Fahrzeuggeneration zu integrieren - bei kontinuierlicher Steigerung der Stückzahlen, Bauteilgröße und der technischen Anforderungen - bis hin zu fußballgroßen Bauteilen mit einer Stückzahl von über 100.000 Einheiten im Jahr.

Neues Verfahren "Sinterprozess"

Der 3D-Druck nach dem "HP Metal Jet"-Verfahren ist ein additives Verfahren, bei dem Bauteile mithilfe eines Pulvers und Binders schichtweise hergestellt werden. Anschließend wird das Bauteil im "Sinterprozess" zu einem metallischen Bauteil gebacken. Damit unterscheide es sich von bisherigen Verfahren, bei denen Pulver mittels eines Lasers aufgeschmolzen wird.

"Zusammen entwickeln und testen wir Lösungen für den 3D-Druck mit größeren Stückzahlen, besserer Beschaffenheit und günstigeren Teilen. Da die Elektrifizierung eine völlig neue Fahrzeugarchitektur ermöglicht, freuen wir uns darauf, gemeinsam an zukünftigen 3D-Anwendungen wie beispielsweise Leichtbau-Teilen zu arbeiten", sagte Stephen Nigro, Präsident 3D-Druck bei HP.

Volkswagen | 3D-Druck in der Produktion

Branche: Automobilindustrie
Zeitrahmen: In zwei bis drei Jahren sollen ganze Strukturbauteile für Serienfahrzeuge gedruckt werden
Aufwand: k. A.
Produkt: "HP Metal Jet"-Verfahren
Dienstleister: HP Inc., GKN Powder Metallurgy
Einsatzort: Volkswagen weltweit
Internet: www.volkswagen.de

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