Cloud Computing


Infrastructure as a Service

Warum CIOs eine Multi-Cloud-Strategie brauchen

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Welcher Cloud-Service passt zu meiner Anwendung?

CIOs müssen bei der Entscheidung für einen Cloud-Provider einen ganzen Strauß an Parametern berücksichtigen. Dazu gehören etwa Skalierbarkeit, Sicherheit und regulatorische Rahmenbedingungen. Analysten raten, dabei stets von einer zentralen Frage auszugehen: Welches ist der richtige Cloud-Service für eine bestimmte Anwendung? Azure beispielsweise eignet sich nach Einschätzung von Gartner dann besonders gut, wenn Applikationen zu großen Teilen auf Microsoft .NET basieren. Geht es um Linux-Installationen für den Enterprise-Einsatz ist womöglich AWS die Plattform der Wahl (siehe auch: AWS, Azure, Google: Public-Cloud-Plattformen im Vergleich).

Ein Einzelhandelsunternehmen könnte etwa durchaus vor einer Zusammenarbeit mit Amazons Cloud-Sparte zurückschrecken und stattdessen Azure oder die Google-Cloud bevorzugen. Ein Finanzinstitut oder eine Organisation aus der Gesundheitsbranche würde wohl eher auf die Kompetenzen des Cloud-Providers in Sachen DatenschutzDatenschutz und ComplianceCompliance achten. Alles zu Compliance auf CIO.de Alles zu Datenschutz auf CIO.de

"Je mehr Sie von spezialisierten Services in der Cloud profitieren, desto abhängiger werden Sie von dieser Cloud", sagt Forrester-Analyst Dave Bartoletti.
"Je mehr Sie von spezialisierten Services in der Cloud profitieren, desto abhängiger werden Sie von dieser Cloud", sagt Forrester-Analyst Dave Bartoletti.

"Vendor Lock-in auch in der Cloud unvermeidbar"

Von dem berüchtigten Lock-in-Effekt sollten sich CIOs bei ihren Cloud-Entscheidungen jedenfalls nicht leiten lassen, empfiehlt Forrester-Analyst Dave Bartoletti. Aus unterschiedlichen Gründen hätten sich Unternehmen über Jahrzehnte schon mit ERP-Software, Datenbanken oder E-Mail-Systemen von Anbietern wie Oracle, SAPSAP oder Microsoft abhängig gemacht. Ähnliches sei für Cloud-Services zu erwarten, ein Lock-in deshalb mehr oder weniger unvermeidbar. Alles zu SAP auf CIO.de

Der Grad der Abhängigkeit hänge indes mit der Art und Weise zusammen, wie Unternehmen Cloud-Dienste nutzen, erläutert Bartoletti. Grundsätzlich sei es gar nicht schwierig, auf einen Cloud-Service eines anderen Anbieters zu wechseln, sofern es keine Abhängigkeiten zu anderen Cloud-Diensten der Plattform gebe. Eine Anwendung beispielsweise von AWS in die Azure-Cloud zu verschieben, könne durchaus einfach sein. Nutze die Applikation aber auch andere AWS-Dienste wie Load Balancing, Domain Name Services oder Datenbankdienste, könne das Vorhaben schnell komplex werden. Bartoletti: "Je mehr Sie von spezialisierten Services in der Cloud profitieren, desto abhängiger werden Sie von dieser CloudCloud." Aufgabe des CIOs sei es deshalb, Kosten- und Effizienzvorteile gegen innovative Features für besonders flexible und leistungshungrige Applikationen abzuwägen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Gartner-Expertin Cancila rät Unternehmen, mit kleinen Testinstallationen zu starten, bevor sie ein Enterprise Agreement unterzeichnen. Die für einen Cloud-Betrieb vorgesehenen Applikationen sollten zu den Stärken des jeweiligen Cloud-Providers passen. Nicht jede Anwendung etwa benötige eine Verfügbarkeit von 99,999 Prozent und müsse simultan auf zwei Rechnerknoten laufen. Angesichts der Vielzahl potenzieller Anwendungen und SaaS-Angebote sei es für CIOs alles andere als einfach, eine passende Architektur zu finden. Die Kunst bestehe darin, Policies und Frameworks aufzusetzen, die den richtigen Mix aus unterschiedlichen Cloud-Services sicherstellten.

Mit Material von IDG News Service

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