Diversity and Inclusion
Warum Diversität die IT wirklich voranbringt!
Diversität ist ein Thema, das Michael Salas persönlich angeht. Salas ist Senior Vice President sowie Chief Information und Digital Officer (CIDO) von Suez North America, einem Versorger, der Wasser- und Abfallrecycling-Dienste für über 7,5 Millionen Menschen in den USA und Kanada anbietet. Seine Ehefrau hat indigene Wurzeln, seine Eltern sind von Griechenland nach Australien ausgewandert. "Ich weiß, was es bedeutet ausgegrenzt zu werden", sagt Salas. Er habe deshalb die Chance ergriffen und den Vorsitz des Diversity and Inclusion Councils seines Unternehmens übernommen. Während seiner bisherigen Amtszeit habe er massiv auf Veränderungen beim Einstellungsprozess von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedrängt. "Das ist etwas, das mir sehr am Herzen liegt."
Als Salas 2016 zu Suez North America kam, lag der Frauenanteil in seinem Team bei neun Prozent, mittlerweile ist er auf 28 Prozent gestiegen. "Wir sind immer noch nicht da, wo wir sein sollten, aber es bewegt sich was", sagt der IT-Chef. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Diversity und Inclusion zu mehr Vielfalt im Denken führt und zu besseren Entscheidungen darüber, wie wir IT einsetzen."
2017 rekrutierte Suez North America ein Business Technology Services Team. Salas legte dabei großen Wert darauf, dass die an der Einstellung beteiligten Personen aus dem Senior Management divers zusammengestellt waren. Immer wieder wies er auf das Problem der unbewussten Voreingenommenheit ("unconscious bias") hin: Entscheidungsträger neigten dazu, Personen unbewusst zu bevorzugen, die genauso wie sie aussehen und denken. Mit der bewussten Fokussierung auf Vielfalt lasse sich dieser Mechanismus aber durchbrechen.
Unter den CIOs ist Salas immer noch eine Ausnahme. Nur wenige haben bislang konkrete Schritte unternommen, um vielfältige Teams aufzubauen. Im IDG-Bericht "2021 State of the CIO" nennen 28 Prozent der Befragten das Schaffen von vielfältigeren und integrativen Tech-Teams eine "Schlüsselstrategie für die IT, um umsatzorientierter und innovativer zu werden". Dennoch tut sich was: Weibliche CIOs bekommen momentan "jede Menge Anrufe", beobachtet Katie Graham Shannon, Partnerin bei der Personalberatung Heidrick & Struggles. "In vielen Fällen fragen sich die: 'Bekomme ich den Anruf, weil ich eine Frau oder weil ich die richtige Kandidatin für den Job bin?'" Graham Shannon glaubt nicht, dass es den Unternehmen primär um Geschlechtergerechtigkeit geht. Vielleicht gäbe es Betriebe, die sich bezüglich Belegschaft und Management zu einer Quote durchgerungen hätten, doch ihr selbst seien solche Fälle noch nicht begegnet. Das Motiv liege eher in den wirtschaftlichen Vorteilen, die Vielfalt und Inklusivität versprächen.
Acht von zehn CIO-Einstellungen, die die Personalberaterin in den vergangenen zwei Jahren in Fortune-250-Unternehmen vermittelte, hatten einen Diversity- und Inclusion-Aspekt. "In diesen Top-Organisationen ist das eine absolute Priorität", sagt Graham Shannon. Viele Betriebe hätten auch erkannt, dass eine vielfältige Belegschaft mit ihren Zielen und Werten harmoniere. Außerdem passe das Engagement zum Thema Customer Experience: Auch die Kundenbasis der meisten Unternehmen ist schließlich divers.
Mehr Frauen für die IT
Taren Rodabaugh, CIO des Reifenherstellers Bridgestone Americas und ehemalige IT-Chefin von Harley-Davidson, kennt sich mit dem Thema Diversity und Inclusion ebenfalls gut aus. Bei Harley-Davidson musste sie schnell feststellen, dass es in ihrem Team zu wenig Vielfalt gab. Also rekrutierte sie mehrere weibliche Führungskräfte, die überwiegend von der Business-Seite des Konzerns zum IT-Team stießen. "Die Frauen brachten neue Ideen, Erfahrungen und Perspektiven mit, das machte mein Führungsteam insgesamt viel stärker", blickt Rodabaugh zurück. Außerdem habe es einen Dominoeffekt gegeben, die IT sei insgesamt aufgewertet worden.
Bei Bridgestone hat Rodabaugh erst kürzlich eine Frau als Executive Director of Enterprise Architecture eingestellt, "eine meiner wichtigsten Rollen". Dort werde definiert, wie das Unternehmen Technologie generell sehen wolle, sagt die CIO. Um geeignete Kandidatinnen zu finden, hatte Rodabaugh zuvor mit einem Frauen-Netzwerk zusammengearbeitet. Sie habe jemanden gefunden, der "qualifiziert ist, die richtigen Fähigkeiten hat und aus einem starken Umfeld kommt."
Die IT-Organisation von Bridgestone Americas ist derzeit damit beschäftigt, digitale Mobilitätslösungen zu entwickeln. Es sei hilfreich, dass die eingestellte Enterprise-Architektin einen Hintergrund im Bereich der Finanzdienstleistungen hat, sagt Rodabaugh. Sie bringe viele neue Ideen mit und sei nicht einer dieser Mitarbeiter, die sich ihr Leben lang nur mit Autoreifen beschäftigt hat. "Das brauchen wir: Eine Persönlichkeit, die weiß, wie man die Organisation rund um Mobilitätslösungen neu formiert."
Rodabaugh weiß, dass Diversity und Inclusion eine lebenslange Aufgabe ist. Es sei unumgänglich, dass Beschäftigte mit einem gewissen Maß an Vorurteilen zur Arbeit kämen - abhängig auch davon, wie lange sie in einer Branche oder einem Job gearbeitet haben. Als CIO ist es ihr wichtig, offene Gespräche zu führen, um den Leuten zu helfen, "ihren Geist für Alternativen zu öffnen", vor allem wenn es um neue Ideen geht.
Innovation und unternehmerisches Denken fallen nicht vom Himmel, sagt die Bridgestone-Managerin. "Um neue Ideen zu generieren, muss man zuerst den Mindset der Mitarbeiter ändern, sonst kann keine innovative Kultur entstehen." Es gebe etliche Statistiken, die zeigten, dass weibliche Führungskräfte bessere Leistungen erbringen und effektivere Netzwerke auf der Vorstandsebene bauen könnten, fügt sie hinzu. "Fortschritt entsteht durch innovatives Denken und eine Voraussetzung dafür ist das Gespräch mit Menschen, die nicht so sind wie wir selbst."
Die IT-Abteilung von Bridgestone Americas stellt derzeit auf agile Methoden und DevOps um. Die Fähigkeiten, die für die neu entstehenden Rollen benötigt werden, verlangen laut Rodabaugh nicht, "bis zum Ellenbogen in der Technologie zu stecken". Sie sucht Leute, die strategisch denken, Beziehungen zu Stakeholdern aufbauen und Teams motivieren können. "Ich gehe davon aus, dass wir mehrere dieser Positionen mit Frauen aus der IT-Organisation und auch aus anderen Bereichen besetzen werden."
Rodabaugh macht kein Hehl aus ihrem Vorhaben, Frauen in ihre IT-Organisation, aber auch generell in eine traditionell von Männern dominierte Branche einzuschleusen. Damit sieht sie sich auf Linie mit ihrem Vorstand, der nicht zuletzt mit ihrer eigenen Berufung zur CIO ein klares Signal gesetzt hat. Die Beschäftigten glaubten nun daran, dass Bridgestone Americas es ernst meine mit der Botschaft, Vielfalt auf allen Ebenen einzuführen.
- Gülnaz Önes
Gülnaz Önes ist seit November 2024 Group CIO bei RWE. Sie kommt von der Mercedes-Benz Mobility AG. - Beate Edlefsen
Beate Edlefsen ist seit Juni 2024 Leiterin Konzern-IT/ CIO der Stadtwerke Düsseldorf. Sie beschreibt sich selbst als strukturgebende und verbindliche Möglich-Macherin, die Transformation treibt und dabei als Managerin die Menschen und das Business fest im Blick hat. - Hauke Stars
Seit Februar 2022 ist Hauke Stars IT-Vorständin und Chief Information Officer bei Volkswagen. - Christiane Vorspel
Christiane Vorspel ist seit Oktober 2024 COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW. - Sonja Rauner
Ende 2024 verlässt CIO und COO Christian Rhino die Landesbank Hessen-Thüringen. Sonja Rauner übernimmt dann den Posten. - Katrin Lehmann
Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO. - Melanie Fichtner
Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns. - Aude Vik
Seit Anfang 2024 ist Aude Vik Geschäftsbereichsleiterin Informationstechnologie bei der Techniker Krankenkasse. - Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO. - Nicole Göbel
Nicole Göbel ist seit dem 1. Februar 2022 Vorsitzende der Geschäftsführung bei DB Systel. - Martina Kienzler
Martina Kienzler ist seit September 2018 Geschäftsführerin der MD-IT GmbH in Berlin. Die MD-IT GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der insgesamt 15 Medizinischen Dienste und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Sie hat den Auftrag, eine gemeinsame und zukunftssichere Branchensoftware auf Basis konsentierter Geschäftsprozesse zu entwickeln und zu implementieren. - Petra Clemens
Seit Oktober 2024 leitet Petra Clemens die IT von Cariad, der Software-Tochter von Volkswagen. Sie kommt vom Eisenbahnlogistiker VTG. - Tanja Rückert
Tanja Rückert ist seit Januar 2023 Mitglied der Geschäftsführung und CDO bei der Robert Bosch GmbH. Sie leitet das digitale Geschäft und die Dienstleistungen sowie den Unternehmensbereich Industrial Technology, der den Geschäftsbereich Drive and Control Technology und den Geschäftsbereich Bosch Manufacturing Solutions umfasst. Darüber hinaus ist sie für das Bosch-Geschäft in Nord- und Südamerika, Australien, Japan und Korea sowie in den Benelux-Ländern, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Schweiz verantwortlich. - Kenza Ait Si Abbou
Vom Anbieter zum Anwender: Seit 1. September 2023 verantwortet Kenza Ait Si Abbou als CTO die IT im Vorstand von Fiege. Die KI-Expertin war zuvor bei IBM. - Claudia Köhler
Claudia Köhler ist seit März 2022 CIO der DB Fernverkehr AG. Nach dem Studium der Physik an der RWTH Aachen arbeitete sie von 1992 bis 1997 als wissenschaftliche Angestellte mit Lehraufgaben in der mathematischen Fakultät der RWTH Aachen. Im Anschluss war sie in der IT-Beratung und -entwicklung tätig. Im Jahr 2000 wechselte sie in den Personenverkehr der Deutschen Bahn AG und später in deren Fernverkehr. - Stefanie Kemp
Seit dem 1. September 2022 ist Stefanie Kemp Chief Transformation Officer im Vorstand der Sana Kliniken. Die Stelle wurde neu geschaffen. Die Managerin verantworten alle digitalen Bereiche und Projekte, die IT sowie Prozessoptimierung und -management. - Elke Reichart
Seit dem 1. November 2023 ist Elke Reichart Chief Digital Transformation Officer (CDTO) bei Infineon. - Christine Serrette
Christine Serrette ist seit November 2021 Vize Direktorin - technische Leitung bei Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund). - Martina Ritzer
Seit April 2021 leitet Martina Ritzer den IT-Bereich von CWS International. Sie soll die IT am Business ausrichten und die Cybersecurity ausbauen. - Birgit Bacher
Zum 1. Februar 2022 übernahm Birgit Bacher als Chief Operating Officer (COO) den Vorstandsbereich Operations und IT bei der Allianz Direct Versicherungs-AG. - Petra Finke
Mit Petra Finke beruft die Dekra SE erstmals einen Chief Digitalization Officer (CDO). Finke zog zum 1. Juli 2023 in den Vorstand ein. - Jutta von Mikusch-Buchberg
Seit 1. Juni 2022 ist Jutta von Mikusch-Buchberg Head of Digital Transformation beim Chemie-Unternehmen Covestro. - Hong Huang-Bolz
CIO von Evident für den Großraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) ist seit März 2022 Hong Huang-Bolz. Sie verantwortet zudem die Enterprise Architecture der globalen Organisation. - Dorothée Appel
Nach CIO-Engagements bei ABN Amro und Zurich machte Dorothée Appel im April 2023 den nächsten Karriereschritt und stieg bei der Deutschen Bahn ein. - Kathrin Braunwarth
Kathrin Braunwarth verantwortet ab Ende September 2023 als CIO die IT-Geschicke der Axa Schweiz als Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war sie IT-Bereichsleiterin beim Konzern Versicherungskammer. - Sandra Rauch
Sandra Rauch, bislang CIO und CDO bei beim Pharma- und Gesundheitsunternehmen Omnicare, tritt im Dezember 2023 als CDO in die Geschäftsführung bei Eon Energie ein. - Sabina Kusmin-Tyburski
Zum 1. Februar 2024 übernimmt Sabina Kusmin-Tyburski den CIO-Posten bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). - Andrea Sturmfels
Seit August 2020 ist Andrea Sturmfels CIO von Helvetia Deutschland. - Isabelle Droll
Isabelle Droll ist CIO der TUI Airline. Seit Oktober 2021 ist sie zudem Group IT Director TUI Musement, Corporate und Sustainability. - Verena Siemes
Verena Siemes ist seit Ende 2021 CIO der Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbH. Ihre Hauptaufgaben liegen im Bereich Restrukturierun, Neuaufbau der gesamten IT Landschaft und Einführung von SAP S/4 HANA. - Hanna Huber
Hanna Huber hat die Branche gewechselt. Die Ex-CIDO des Modehändlers Calida stieg im April 2024 beim Reiseunternehmen Flix ein. - Donya-Florence Amer
Donya-Florence Amer ist CIO und CHRO und die erste Frau im Vorstand von Hapag-Lloyd. Sie übernahm den Posten zum 1. Februar 2022. Amer folgte auf Martin Gnass. - Mercedes Eisert
Seit dem 1. Februar 2024 verantwortet Mercedes Eisert die Digitalgeschicke der Max-Planck-Gesellschaft. - Uta Knöchel
Uta Knöchel, noch CIO des Berliner Flughafens BER, übernimmt im Juni 2023 die Geschäftsführung beim IT-Dienstleister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. - Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand. - Jasmin Kaiser
Seit Anfang Mai 2023 leitet Jasmin Kaiser die IT der Lufthansa Cargo. Sie kommt von der Lufthansa Group. mehr erfahren - Andrea Weierich
Ab 1. September 2024 verantwortet Andrea Weierich die IT des Versicherungsmaklers Ecclesia. Sie kommt von Amazon Web Services. - Laura Müller
Die Debeka hat eine neue IT-Vorständin. Laura Müller steigt intern auf und folgt auf Roland Weber, der das Unternehmen verlässt. - Ursula Soritsch-Renier
Nach zwei Jahren bei Nokia wechselte Ursula Soritsch-Renier Mitte März 2021 als CDIO zum französischen Industriekonzern Saint-Gobain. - Antje Kiss
Im September 2018 hat die Juristin Antje Kiss die Leitung der Abteilung 2 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg übernommen. Die Abteilung ist zuständig für Informationstechnik, Controlling, Statistik und Risikomanagement. - Meg Greenhouse
Meg Greenhouse ist SVP Zalando Technology Foundation und verantwortet die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Dazu gehören unter anderem die Digital Workplace-Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsalltages, Finanzlösungen, zentrale Datenplattformen und die Informationssicherheit aller virtuellen Vermögenswerte von Zalando. Meg Greenhouse startete im September 2017 als VP Corporate Technology bei Zalando. - Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Davor war sie ab Juli 2018 CIO beim Lichthersteller Osram. Sie kam vom Stromkonzern E.ON, wo sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich zeichnete. - Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group. - Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen. - Dorothea Brons
Seit 1. Januar 2022 zeichnet Dorothea Brons für den Zentralbereich Information und Technologie Management am Airport Hamburg verantwortlich. Die Managerin übernimmt in Personalunion zudem die Geschäftsführung der 100-prozentigen IT-Tochter AIRSYS, die die IT-Systeme am Flughafen entwickelt, optimiert und integriert. Brons wird vor allem den digitalen Wandel beim Hamburger Flughafen vorantreiben sowie sich dem Thema Second Generation Outsourcing widmen. - Alena Kretzberg
Zum 1. März 2023 wechselt Alena Kretzberg von der Commerzbank zu Volkswagen Financial Services. Die neue IT-Vorständin folgt auf Mario Daberkow. - Arlene Bühler
DB Cargo hat mit Arlene Bühler eine neue Digitalisierungschefin. Anfang November 2021 übernahm Bühler die Funktion mit dem Titel IT and Digitalization, CIO/CDO. Der Logistik-Konzern hat diese Position neu geschaffen, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten. - Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV. - Manuela Moog
Am 1. Januar 2022 hat Manuela Moog das Vorstandsressort IT/Operations der Basler Versicherungen übernommen. - Katja Burkert
Zum 1. Juli 2021 steigt Katja Burkert als CIO bei Intersport ein. Sie folgt auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte. - Christa Koenen
Seit 1. September 2021 ist Christa Koenen, ehemals Bahn-CIO, Digitalvorständin von DB Schenker. - Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein. - Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Oktober 2017 Mitglied des Vorstands und der Geschäftsleitung der GLS Bank in Bochum. Sie ist dort zuständig für Infrastruktur sowie IT und Mitglied der Zukunftswerkstatt. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Osmanoglu absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften. - Claudia Nemat
Claudia Nemat leitet seit Juli 2016 den Vorstandsbereich Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. Die Vorstandsfrau war bisher für Europa und Technik zuständig. Nemat studierte Physik an der Uni Köln, wo sie auch am Institut für Theoretische Physik und Mathematik unterrichtete. Sie kam im Oktober 2011 zur Deutschen Telekom. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie 17 Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company, wo sie im Jahr 2000 zum Partner und 2006 zum Senior Partner gewählt wurde. - Gülay Stelzmüllner
Gülay Stelzmüllner, zuvor seit April 2022 CIO der Allianz Technology, stieg zum 1. Juli 2023 in das Executive Management Team des Unternehmens auf: Sie wird eine von vier CTOs in der Geschäftsführung mit dem Verantwortungsbereich Area 4. - Ina-Maria Ulbrich
Ina-Maria Ulbrich ist seit November 2016 Staatsekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern und damit Landes-CIO. Aus "Landesentwicklung" wurde "Digitalisierung". Die Juristin wurde 2002 Regierungsrätin und Referentin im Umweltministerium, beim Landkreis Ostvorpommern und im Wirtschaftsministerium. Von 2006 bis 2008 leitete sie das Büros des Ministers für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, von 2008 bis 2011 war Ulbrich Leiterin des Büros des Ministerpräsidenten. Ulbrich vertritt das Land auch im IT-Planungsrat. - Kristina Sinemus
Seit dem 18. Januar 2019 ist Kristina Sinemus hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Das Ministerium wurde neu geschaffen. 1998 wurde die promovierte Biologin geschäftsführende Gesellschafterin der Beratungsfirma Genius. Seit 2014 war sie Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. 2011 wurde sie zur Professorin an der Privathochschule Quadriga in Berlin berufen. - Melanie Kehr
Melanie Kehr ist seit April 2018 IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Mitglied im Vorstand der Bank. - Oksana Näser
Oksana Näser, bis vor kurzem noch CIO bei Casio Europe, leitet als Vice President die IT bei der Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality. - Claudia Dill
Seit Frühjahr 2012 verantwortet Claudia Dill als COO (Chief Operation Officer) auch die IT der Sparte General Insurance beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich. Sie berichtet an den obersten IT-Entscheider des Unternehmens, Kristof Terryn. - Anna Kopp
Anna Kopp ist seit Februar 2015 Director IT Germany - Area Capabilities Lead bei Microsoft Deutschland. Kopp ist seit 2004 im Unternehmen, zuletzt seit 2010 als Senior Program Manager Customer Satisfaction and Sales Excellence Relationship Management Global Operations A&O. Die in Skövde/Schweden geborene Kopp kam 2004 über Stationen im Vertrieb und Management bei Coremedia, Sun Microsystems, Silicon Graphics und Interwoven zu Microsoft. Dort war sie vor ihrer Tätigkeit als Global Senior Program Manager unter anderem als EMEA Inside Account Management Lead sowie als Head of Services and Operations für Microsoft Advertising C&O (Consumer und Online) tätig. - Anke Sax
Die Münchner Fondsgesellschaft KGAL erweitert ihre Geschäftsleitung: Im Februar 2021 übernahm Anke Sax als COO und CTO die Verantwortung für die IT. - Susanne Steffen
Seit Juli 2023 ist Susanne Steffen CIO beim Handels- und Logistikunternehmen ISG Intermed Service. Steffen kommt vom Getreideverarbeiter GoodMills Deutschland.
Diverse Kundenbasis mit Potenzial
Wie die Automobilindustrie ist auch der Finanzdienstleistungssektor eine traditionell männerdominierte Branche. Als Tom South vor etwas mehr als zwei Jahren CIO von Northern Trust wurde, reorganisierte er die IT-Funktion in technische Untergruppen und schuf vier neue Führungspositionen. Dabei arbeitete sein Unternehmen mit Personalberatungen zusammen und bat explizit um eine "vielfältige Auswahl an Kandidaten" für diese Positionen, erinnert sich South.
"Hier ging es nicht um meine Ansichten", sagt er. Northern Trust wachse weltweit sehr schnell, und die Kundenbasis setze sich demografisch ganz anders zusammen als noch vor einigen Jahren. Da Northern Trust sich stark mit dem Customer Experience Management beschäftigt, ist Diversity and Inclusion auf der Management-Agenda weit nach oben geklettert. "Unsere FührungFührung glaubt, dass eine vielfältigere Basis von Mitarbeitern uns eine bessere Chance gibt, dauerhafte, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen", sagt South, der aber auch persönlich tief vom Sinn einer vielfältigen Belegschaft überzeugt ist. Alles zu Führung auf CIO.de
Letztendlich stellte Northern Trust zwei Frauen, einen weißen Mann und einen Mann mit einem "diversen Hintergrund" ein. Eine der beiden Frauen führte zunächst die große Gruppe der Anwendungsentwickler und schaffte es, das Tempo in der Delivery stark zu erhöhen und - laut South - "einen neuen Maßstab für eine Hochleistungskultur" zu setzen. Vor etwa sieben Monaten bat er sie, globaler CTO zu werden und die Infrastrukturorganisation zu leiten. "Sie war absolut begeistert", erinnert sich South. Obwohl die Kollegin zugab, sie fühle sich nicht ausreichend qualifiziert, weil sie noch nie auf der Infrastrukturseite des Unternehmens gearbeitet habe, sagte South zu ihr: "Genau das ist der Grund, warum ich Sie haben möchte." Letztendlich nahm die Frau den Job an.
Laut South ist Northern Trust hier noch eine branchenweite Ausnahme, es gebe kaum globale Finanzdienstleister, die weibliche CTOs beschäftigten. Allerdings hat sich sein Unternehmen nun umgestellt: Auch in den Niederlassungen in APAC und EMEA gibt es inzwischen weibliche CTOs. "Durch die größere Vielfalt in unseren Führungsetagen werden wir zu einem Magneten für 'diverse' Kandidaten", sagt South. "Es gibt zwar keine empirischen Daten, aber ich glaube nicht, dass wir das ohne unsere offensichtlichen Bemühungen erreicht hätten."
Diversifizierung zur Linderung des IT-Talentmangels
Mark Hill ist CIO von Mason Frank International, einer auf die Vermittlung von Salesforce-Professionals spezialisierten Personalberatung aus Großbritannien. Aus seiner Sicht gewinnt Diversität in der IT stark an Bedeutung, weil es ein deutliches Ungleichgewicht zwischen den überwiegend männlichen IT-Machern und der sehr viel diverseren Nutzer- und Kundschaft gebe. Laut dem National Council for Women and Information Technology (NCWIT) würden IT-Jobs heute zu 75 Prozent von Männern ausgeübt, die Anwenderschaft sei indes ein Spiegelbild der Bevölkerung.
Hill beschreibt sich als weißen CIO mittleren Alters, der in seiner Karriere nur mit wenigen nicht-weißen oder weiblichen Tech-Profis zusammengearbeitet hat. Sein Interesse für Diversität sei durchaus egoistisch motiviert: "Tech-Führungskräfte stehen unter einem enorm hohen Druck zu liefern, und dafür brauchen sie Talente. Doch der Mangel an guten Nachwuchskräften war noch nie so groß wie heute", sagt er. Führungskräfte müssten neue Wege der Talentsuche gehen, um die Qualifikationslücke zu schließen.
Für Hill heißt das, dass potenzielle Barrieren im Zusammenhang mit Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder anderen Identitätsmerkmalen beseitigt werden müssen, um möglichst viele Talente binden zu können. Noch wichtiger ist aber auch für ihn, dass "gemischte Teams am besten funktionieren. Sie seien "integrativer, professioneller und kreativer", die Ergebnisse seien durch die Bank qualitativ besser.
In seinem IT-Team veranstaltet Hill unter anderem "freundliche IT-Roundtables", in denen sich alle Mitarbeitenden vernetzen und ihre Erfahrungen auch zu Themen wie Diversität und Inklusion austauschen können. "Wir stellen oft fest, dass sich viele Leute gar nicht klar machen, welche Barrieren manche Kolleginnen überwinden mussten, um dorthin zu gelangen, wo sie sind", sagt er. "Durch die Gespräche entsteht eine neue Wertschätzung füreinander. Sie bringen das Team viel enger zusammen und schaffen eine neue, 'organische Unterstützungsstruktur', in der Menschen bereit sind, die Extrameile zu gehen, um sich gegenseitig zu helfen."
Kürzlich haben Hill und andere Führungskräfte bei Mason Frank ein externes Mentoring-Programm namens "Mentor Me" ins Leben gerufen, das aufstrebende weibliche Tech-Profis unterstützt, indem es sie für sechs Monate mit Personen in höheren Positionen zusammenführt. Das Programm "wurde entwickelt, um Frauen in der Tech-Branche zu unterstützen, leitende IT-Techniker und -Führungskräfte zu werden. Ich hoffe, dass mehr Programme wie dieses in der gesamten Branche geschaffen werden", sagt Hill.
Diversity kennt keine Grenzen
Global orientierte CIOs stehen oft vor dem Problem, dass Diversifizierung und Mitsprache an den nationalen Grenzen endet. Im amerikanischen Headquarter wird entschieden, in allen anderen Ländern umgesetzt. Anand Bahl, CIO von Micron Technology, ist das Problem angegangen. Er hat in den letzten drei Jahren ein großes IT-Team am indischen Standort Hyderabad aufgebaut, dass sich nun in die Entscheidungsprozesse einbringen soll.
Vor ein paar Jahren habe die IT-Abteilung mit der Frage gerungen, welche Richtung sie in Bezug auf die Analytics-Plattform SAP HANA einschlagen sollte - damit weiterarbeiten oder eine Alternative einführen. "Die Entscheider kamen größtenteils aus den USA und hatten eine bestimmte Sichtweise darauf, was wir tun mussten", sagt Bahl. Der Diskussion hätten gedankliche Vielfalt und neue Perspektiven gefehlt. " Es fehlte daran, eine Vielfalt von Gedanken in die Diskussion einzubringen. Als wir uns weltweit geöffnet haben, gingen wir in eine andere Richtung als die, die von den bestehenden Teammitglieder empfohlen worden war."
Die IT entschied sich, bei SAP HANA zu bleiben. "Ich bin auch zwei Jahre später noch der Meinung, dass es richtig war, weltweit verschiedene Gedanken und Perspektiven in die Analyse und Entscheidungsfindung einzubringen", sagt Bahl. Er legt Wert auf die Feststellung, dass es beim Thema Diversität nicht nur darum gehe, mehr Frauen in der IT zu haben. "Genauso wichtig ist es, geographische Vielfalt und ethnische Zugehörigkeit einzubringen. Dann entstehen nochmal andere Denkmuster in den Gesprächen."
Heute besteht die IT-Abteilung von Micron zu 25 Prozent aus US-Mitarbeitern und zu 75 Prozent aus Beschäftigten außerhalb der USA. Laut Bahl werden die Zahlen der IT-Profis außerhalb der USA weiter steigen. Ein wichtiger Aspekt der Diversität ist für ihn eine hohe Sensibilität auch für geografische Unterschiede zu entwickeln, vor allem in Indien. In Hyderabad zum Beispiel achtet der CIO darauf, dass sowohl der Süden als auch der Norden des Landes gut vertreten ist, da beide Regionen "signifikante Unterschiede" aufwiesen.
Ebenfalls wichtig ist ihm ein ausgewogener Mix des Personals. In Hyderabad hat sich Micron bewusst für die Einstellung von Frauen entschieden, mit Radhika Chennakeshavula stellte Bahl zudem eine IT-Direktorin ein. Von den gut 800 IT-Mitarbeitern in Indien sind rund 40 Prozent weiblich. Diversität in der IT habe bei Micron nicht unbedingt zur schnelleren Markteinführung neuer Produkte beigetragen, mit Sicherheit aber zu qualitativ besseren Lösungen.
Die beste Person für das beste Team einstellen
Auch Suez North America investierte in die Personalentwicklung von Frauen, CIO Salas ist der Mentor für viele dieser Frauen. Vor allem in Bereichen wie Projekt- und Change-Management, in denen es darum geht, Projekte pünktlich und innerhalb des Budgets zu liefern, haben weibliche Spezialisten gute Karten. Salas hat ein Change-Management-Team aufgebaut, dass zu 100 Prozent aus Frauen besteht. Es habe entscheidend dazu beigetragen, die Arbeits- und Kommunikationsweise des Unternehmens zu verbessern, sagt er.
Jetzt möchte der CIO auch in den Bereichen Infrastruktur und Cybersicherheit ein ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter schaffen. Allerdings stellt er auch fest, dass es schwierig sei, Mitarbeiter mit einem diversen Hintergrund für diese Positionen zu finden. Am Ende gehe es aber vor allem darum, das beste Personal zu finden. "Meine Philosophie ist es, für eine Führungsrolle die Person zu finden, die dazu beitragen kann, das beste Team zu bilden", sagt er. Und dieses Team werde in der Regel verschiedene Geschlechter, Ethnien und Lebensentwürfe repräsentieren, weil inzwischen unzweifelhaft erwiesen sei, dass damit die besten Ergebnisse für die gesamte Organisation erzielt würden. (hv)