Trendthema Sprachsteuerung
Warum Siri und Co. die Zukunft gehört
Locker trabt der Jogger über den Strand. Zwischendurch greift er zur Fernbedienung seiner Kopfhörer und spricht scheinbar zu sich selbst: "Lies mir die Nachricht vor." Eine Stimme antwortet: "Nachricht von Sebastian" und liest den Inhalt vor. Die Szene stammt aus einem Apple-Werbespot vom Oktober 2011. Der Konzern präsentierte damals der Öffentlichkeit seinen neuen Sprachassistenten Siri (Speech Interpretation and Recognition Interface). Die Software wird seit dem Modell 4S mit dem iPhoneiPhone ausgeliefert und startet Anwendungen auf Sprachkommando. Alles zu iPhone auf CIO.de
Mobile Spracherkennung
Auch wenn die Sprachsteuerung von elektronischen Geräten grundsätzlich nicht neu ist, verschafften Siri und vor allem das Marketing von AppleApple dem Thema einen neuen Schub. Dafür sorgte aber nicht nur die verwendete Technologie - Apple hatte seit 2007 zusammen mit Nuance Communications an der Software gewerkelt -, sondern in erster Linie die Verbreitung des iPhones. Als vorinstallierte Anwendung erlangte Siri eine enorme Reichweite. Allein im ersten Halbjahr 2012 wurden über 72 Millionen SmartphonesSmartphones dieser Baureihe verkauft. Das iPhone 5 sorgte nach seinem Marktstart für eine weitere Ausbreitung des integrierten Sprachassistenten: Im ersten Quartal 2013 wurden laut Apple rund 37 Millionen Geräte verkauft. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de
Auch wenn der Verkauf des iPhones zunächst wenig über die tatsächliche Nutzung der Spracherkennungstechnik aussagt, lässt sich in anderen Marktsegmenten ebenfalls ein Trend zum Einsatz von Sprachanwendungen beobachten. Neben Siri sind zusätzliche Apps in den einzelnen Stores erhältlich. Anwender können unter anderem Texte diktieren, Begriffe suchen oder sich per Spracheingabe zum nächsten Restaurant navigieren lassen. Außerdem vermarkten verschiedene TV-Hersteller Geräte, die auf Sprache reagieren. Im industriellen Umfeld werden Sprachanwendungen für die Produktion erprobt und in Krankenhaus-Operationssälen die Anzeige von Patientendaten per Sprachbefehl erforscht.
Apple vs. Google vs. Microsoft
Welche Bedeutung die Sprachsteuerung von mobilen Gadgets mittlerweile hat, zeigt "Google Now". Ähnlich wie Siri bietet die App die Möglichkeit, einen Dialog mit dem Gerät zu führen. Der Smartphone-Assistent reagiert auf einfache Fragen und antwortet seit April per Textausgabe auch in deutscher Sprache. So kann der Anwender nicht nur Suchanfragen starten, sondern auch mit Stichworten eine Notiz speichern oder sich an einen Termin erinnern lassen. Wer wissen möchte, wie das Wetter in München ist, bekommt ebenso eine Antwort wie auf die Frage nach einem Fußballergebnis oder der Verkehrslage. Da die App auch für Apples Betriebssystem iOS verfügbar ist, greift Google seinen Hauptkonkurrenten weiter an.
- Sprachsteuerung
Computer und Maschinen per Spracheingabe zu steuern gehörte für die meisten Experten bisher noch ins Reich der Science-Fiction. Doch mit stärkerer Hardware und neuen Techniken könnten die Visionen bald wahr werden. - Siri von Apple
Der von Apple und Nuance entwickelte Sprachassistent Siri (Speech Interpretation and Recognition Interface) ist seit dem iPhone 4S ein ständiger Begleiter der Apple-Gemeinde. Als vorinstallierte Anwendung erlangte Siri eine enorme Reichweite. - Dragon TV von Nuance
Bei der Anwendung Dragon TV von Nuance hört das Fernsehgerät den umliegenden Raum kontinuierlich nach Befehlen ab. Wer seinen Fernseher per Sprache steuern möchte, kann die Plattform des Spezialisten beispielsweise mit der Frage "Läuft gerade die Tagesschau" konfrontieren und bekommt auch eine Antwort. - Talking Terminal von Semvox
Das Talking Terminal von Semvox tritt in die direkte Interaktion mit dem Anwender. Möchte eine Person etwa im Supermarkt erklärt bekommen, wo die Getränkeabteilung ist, dann beschreibt das Talking Terminal den Weg per Sprachausgabe. - Interaktives Handbuch von Semvox
Auf Basis des Talking Terminal hat Semvox zudem ein interaktives Handbuch entwickelt, das derzeit im Rahmen des Projekts "Cyber-Physische Produktionssysteme" (Cypros) getestet wird. Das System ist eine Kombination aus Sprachsteuerung und RFID-basierter Interaktion