Vorurteile und Klischees
Was Android-Fans über iPhone-Nutzer denken
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Smartphone-Welt ist zweigeteilt, in Android- und iPhone-Verfechter. Über die Apple-Jünger und ihre Marotten wurde schon viel berichtet. Nun hat sich Mike Elgan, Redakteur der CIO-Schwesterpublikation Computerworld, das Verhalten der Android-Anhänger näher angesehen und bei ihnen tief verwurzelte Vorurteile gegenüber iPhone-Nutzer gefunden.
Wann immer er zuletzt einen Beitrag über SmartphonesSmartphones postete oder in Foren über iPhones diskutierte, kamen zuverlässig Antworten und Beiträge von Android-Nutzern, die vorhersehbaren Mustern und Meinungen folgten. Ihre Beiträge beschränken sich nicht darauf, dass sie Gründe für AndroidAndroid als ihr bevorzugtes Smartphone-Betriebssystem anführten. Viele Android-Fans unterstellen iPhone-Nutzern eine Fehlentscheidung beim Gerätekauf. Jeder der einigermaßen klar bei Verstand, objektiv und informiert sei, müsse sich für Android entscheiden. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de
Um diesem bemerkenswerten Phänomen auf die Spur zu kommen, hat Elgan seinen Freunden auf GoogleGoogle+ die Frage gestellt: Warum kaufen Leute ein iPhoneiPhone? Innerhalb von acht Stunden war das Maximum an 500 Google+Beiträge erreicht. Hier ist die Zusammenfassung der Antworten: Alles zu Google auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de
- Android versus iPhone:
- Das iPhone ist ein Statussymbol:
Käufer entscheiden sich für das Smartphone wegen des Apple-Logos. Das Gerät gilt ihnen als repräsentatives Statussymbol und als Mode-Accessoire. Aus dem gleichen Grund kaufen Leute Rolex-Uhren und Gucci-Taschen. - Das iPhone ist ein Smartphone für Dumme:
Der Gebrauch des Gerätes gilt als einfach, gerade gut genug für Novizen. - iPhone-User sind ignorant:
Die stolzen Besitzer eines Apple-Handys haben keine Ahnung davon, was mit Android-Geräten möglich ist und welche unnötigen Limitierungen iPhones haben. - iPhone-Nutzer sind auf das Marketing hereingefallen:
Sie sind wie Schafe nach einer Gehirnwäsche, Opfer von Steve Jobs magischer Fähigkeit zur Wahrheitsverzerrung ("reality distortion field"). Produktankündigungen, Werbung, Product-Placement im Fernsehen und in Filmen sowie weitere Marketing-Kampagnen haben die Besitzer weich geklopft. Sie sind tatsächlich davon überzeugt, dass sie das bessere Smartphone haben. - iPhone-Besitzer sind keine Bastler:
Viele Android-Nutzer lieben es, das Smartphone ihren Bedürfnissen anzupassen. Sie wollen erforschen, welche Möglichkeiten ihnen das Gerät bietet. iPhone-User sind diesbezüglich uninteressiert, sie haben kein Interesse daran, am Handy herum zu basteln. Vermutlich bereitet ihnen die Vorstellung Angst, das Smartphone zu modifizieren. - Apple war rein zufällig erster im Smartphone-Markt:
Es gab bereits einen angestauten Bedarf an Smartphones und dem dazugehörigen Öko-System, lange bevor iOS oder Android marktreif waren. Apple hatte einfach das Glück, als erster Anbieter ein fertiges Produkt präsentieren zu können und wurde deshalb von den Käufern bestürmt. Diese Kunden sind bis heute der Apple-Welt verbunden geblieben, weil sie schon sehr viel Geld in Apps investiert haben. - iPhone User verabscheuen Technik:
Während sich Android-Smartphones wie echte Technik anfühlen, sind iPhones einfach nur Unterhaltungsgeräte. Viele Nutzer kaufen Apple, um sämtlichen technischen Belangen aus dem Weg zu gehen. - iPhone-Nutzer sind angesichts von vielen Optionen schnell paralysiert:
Das Android-Universum lebt von der großen Geräteauswahl und vielen unterschiedlichen Marken. Hier den Überblick zu wahren, ist angesichts der vielfältigen Optionen und Features eine Herausforderung. Käufer, die Komplexität scheuen, werden vom einfachen iPhone-Portfolio aufgesogen.