Web-basierte Anwendungen werden für Firmen immer attraktiver
Web 2.0 auf dem Weg ins Unternehmen
Nicht ganz so rasant wird sich das Ganze bei den mittelständischen und Großunternehmen entwickeln. Das liegt unter anderem daran, dass sie an prozessuale und hierarchische Strukturen gebunden sind. Außerdem schränken Sicherheitsrichtlinien die Nutzung externer, web-basierter Programme ein. Langfristig werden sich die neuen Web-Anwendungen jedoch nicht aus den Firmen verbannen lassen. Der Grund: Die Integration unterschiedlicher Tools innerhalb neuer Web-Anwendungen spart Zeit und schafft häufig hohe Mehrwerte.
IT-Anwender können profitieren
Für IT-Anwenderunternehmen eröffnen sich mit den neuen Web-Anwendungen verschiedene Möglichkeiten, so die Analyse. Neben Lizenzkosten lassen sich vor allem Maintenance- und Support-Kosten einsparen. Wenn die Nutzer entsprechende Erfahrungswerte gesammelt haben, können außerdem Implementierungs- und Trainingsaufwendungen reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Firmen durch die orts- und rechnerunabhängige Verfügbarkeit mobiler und flexibler sind.
Im Zuge der Webtop-Entwicklung bekommen Software-Anbieter und Service-Provider neue Vertriebs- und Geschäftsmöglichkeiten. Plattformen, wie appexchange von Salesforce.com erweitern die Spanne von Vertriebskanälen für Independent Software Vendors (ISVs) und bündeln das Interesse vieler potenzieller Kunden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Anbieter ihre Lösungen an die neuen Web-Standards anpassen und in die Portierung investieren.
Der Untersuchung zufolge muss jedoch auch bedacht werden, dass einer schnellen Ablösung des Desktops durch den Webtop einige zentrale Hürden im Weg stehen. So ist beispielsweise zurzeit nicht klar, ob sich die neu entstehenden Business-Modelle für die ISVs und deren Service-Provider rechnen. Kritisch gesehen wird zudem, dass im Zuge der steigenden Internetkriminalität die Web-Anwendungen deutliche Risiken hinsichtlich einer sicheren Bearbeitung, Übertragung und Speicherung der Daten aufweisen.
Ein weiterer Punkt ist, dass es sich erst noch beweisen muss, wie viele Anwender bereit sind, vertrauliche Datenbestände online zu bearbeiten und extern zu speichern. Für einen Großteil der Unternehmen ist es nicht akzeptabel, dass sie mit den Web-Anwendungen weniger Kontrolle über ihre zentralen Datenbestände haben. Weil die meisten Anwendungen bisher für Einzelanwender konzipiert wurden, bestehen vielfach keine Administrations- und Kontrollmöglichkeiten für die IT-Entscheider einer Firma.