Großer Nutzen für Mitarbeiter

Web 2.0 ist keine Zeitverschwendung

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Sharon Gaudin schreibt unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation CIO.com.

CIO: Viele Verantwortliche in den Unternehmen haben Angst, dass Dienste wie Facebook oder Twitter die Produktivität ihrer Mitarbeiter senken. Sind Sie damit einverstanden, wenn Unternehmen mit dieser Begründung die Zugänge zu sozialen Netzwerken sperren?

Andrew McAfee: Nein, die Ansicht, dass die Arbeit in sozialen Netzwerken Zeitverschwendung ist, teile ich nicht. Man könnte ja sagen, dass man diese riesigen Portale ablehnt, aber hinter der Firewall etwas ähnliches firmenintern anbieten. Auf jeden Fall ist es verkehrt, den Kopf in den Sand zu stecken und darauf zu warten, dass der Hype vorbei geht. So setzt sich nur die Denke durch, dass nicht die Firma ihren Mitarbeitern die coolsten Werkzeuge anschafft, sondern die sich das selber aus dem Internet besorgen müssen.

CIO: Wie können Unternehmen von Web 2.0 profitieren?

Andrew McAfee: Sie können es zum Beispiel nutzen, damit ihre Mitarbeiter ihr Wissen verbreiten. Ich teile meiner Organisation über soziale Netze mit, was ich gerade mache, was ich weiß und wo ich gut drin bin. Dafür fülle ich keine Formularfelder in Datenbanken aus, sondern blogge das einfach. Wenn man das mit effizienter Suchtechnik verbindet, findet man bei Bedarf schnell heraus, wer sich im Unternehmen etwa für anstehende ProjekteProjekte gut eignet. Alles zu Projekte auf CIO.de

"Menschen haben eine altruistische Ader"

Man kann aber auch darüber kommunizieren, was man nicht weiß und wo man Hilfe braucht. Alle Menschen haben eine altruistische Ader, und wenn sie was nützlich finden, teilen sie das gerne anderen mit.

CIO: Kennen Sie Unternehmen, die schon einen guten Job bei ihrem Versuch machen, Enterprise 2.0 zu adaptieren?

Andrew McAfee: Ich habe von der britischen Rundfunkgesellschaft BBC gehört, dass die einige interessante Sachen machen. Sie haben festgestellt, dass die Mitarbeiter die Intranetsuche als ungeheuer frustrierend empfunden haben.

Sie hätten nun die Suche verfeinern und verbessern können, haben aber stattdessen auf Diskussionsforen gesetzt. Man kann jetzt im BBC-Netzwerk alle alles fragen und jeder kann darauf antworten. Da möchte dann jemand wissen, wo es die und die Information gibt, und irgendjemand wird antworten „Genau hier!“. Er kann dann das gewünschte Dokument oder mindestens einen Link gleich mit schicken. Es ist ein Weg, den Mitarbeitern zu ermöglichen, sich einander zu helfen.

Zur Startseite