Zukunft in Unternehmen
Web 2.0 wird Hierarchien aushebeln
Von einer systematischen Evaluation von Web 2.0-Projekten oder von Messung des Return on Investment (ROIROI) kann daher noch keine Rede sein. Dennoch verficht auch DB Research die These, dass Entscheider an Web 2.0 nicht vorbeikommen werden, insbesondere nicht mit Blick auf jüngere Konsumenten und jüngere Mitarbeiter. Alles zu ROI auf CIO.de
Dazu ein paar Zahlen: Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 nutzten im vorigen Jahr knapp 30 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren Wikipedia. 2007 waren es noch 20 Prozent. 2009 nutzten jeweils rund 25 Prozent regelmäßig Videoportale und soziale NetzwerkeNetzwerke. 2007 waren es jeweils etwa fünf Prozent weniger. Dabei liegen die Zahlen für die 14- bis 29-Jährigen zum Teil doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Stobbe zieht das Fazit, das Web 2.0 habe sich in der jungen Generation habitualisiert. Alles zu Netzwerke auf CIO.de
Nach den Daten von Forrester Research hat zur Zeit etwa jedes fünfte Unternehmen in Europa und Nordamerika Foren, Blogs und Wikis implementiert. Soziale Netzwerke, Microblogs (TwitterTwitter) und Plattformen zur Ideenentwicklung sind bisher weniger vertreten. Stichwort Ideenentwicklung: DellDell behauptet, auf seiner Website "IdeaStorm" seit dem Start 2007 rund 14.000 Vorschläge erhalten zu haben. Mehr als 400 davon habe das Unternehmen umgesetzt. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de
Web 2.0 erzwingt neue Unternehmenskultur
DB Research gibt zu Bedenken, dass Web 2.0 die Firmenkultur verändert. Konkret: Blogs und Wikis können Hierarchien aushebeln. "Web 2.0-Instrumente reduzieren grundsätzlich die Fähigkeit des Managements, Kontrolle auszuüben", so Stobbe. Mitarbeiter könnten negative Entwicklungen im Unternehmen zur Sprache bringen - die Beiträge werden dezentral und ohne Freigabe durch das Management erstellt. Stobbe: "Diese Form der Kommunikation setzt eine offene Unternehmenskultur voraus, die auch ein Übertreten der Hierarchien im Unternehmen zulässt."
Die Analystin beschreibt andererseits die Vorteile von Web 2.0. Insbesondere Wissens-Management und Kommunikation profitieren von Blogs und Wikis, denn die produzierten Inhalte sind offen zugänglich und permanent sichtbar. Jeder kann sie kommentieren. Dadurch wird das Wissen von Menschen integriert, die sonst - zum Beispiel wegen der Unternehmensgröße - nicht miteinander in Diskussion treten könnten. Informationen werden verdichtet und firmenweit sichtbar gemacht.