Experiment: Verbot macht unproduktiv

Websites besser ganz sperren

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Wer Surfen nur verbietet, aber das Web nicht sperrt, schadet dem Unternehmen. Das ergab eine wissenschaftliche Untersuchung. Die ständige Versuchung senkt die Leistung und erhöht die Fehlerquote.

Ablenkungen gibt es im Büro zur Genüge: etwa den kurzen Plausch mit Kollegen, das private Telefongespräch und natürlich das Internet. Eine Umfrage des HR-Tool-Anbieters Salary.com fand heraus, dass Angestellte ihre Zeit am häufigsten im Internet verbummeln.

Wer ins Internet könnte, es aber nicht soll, wird durch die ständige Versuchung unproduktiver.
Wer ins Internet könnte, es aber nicht soll, wird durch die ständige Versuchung unproduktiver.
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Um die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern, verbieten manche Unternehmen den Angestellten das Surfen während der Arbeitszeit. Viele dieser Angestellten verlegen ihre Internetaktivitäten dann auf die Zeit nach den Bürostunden.

Dass das nicht unbedingt gut ist, zeigen aktuelle Studien aus der Sozialpsychologie. Schiebt man etwas willentlich den ganzen Tag vor sich her, kann sich das nämlich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken.

Wissenschaftler der Harvard Business School, der Universität Amsterdam und der George Mason University bei Washington DC haben dies in Experimenten untersucht. Dabei ließen sie zwei Gruppen mehrere Aufgaben lösen. Der einen Gruppe zeigten sie im Laufe des Experiments ein lustiges Video. Die zweite Gruppe bekam das Video nicht automatisch zu sehen, sondern wurde in Versuchung geführt. Die Probanden sahen einen roten Knopf und wussten, dass das Video startet, wenn sie diesen Knopf drücken. Gleichzeitig warnte eine Anzeige davor, den Knopf zu drücken.

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