Arbeitsplatz der Zukunft

Wenig Interesse an Home Office

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Mit der technologischen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes äußern sich fast 80 Prozent sehr zufrieden. Ihrer Ansicht nach sind die Voraussetzungen für produktives Arbeiten bestens erfüllt. Nur, dass Notebooks und TabletsTablets, Web und Web 2.0, Smartphones und Unified Communications Möglichkeiten bieten, auch an anderen Orten tätig zu sein. Das zumindest ist der Trend, denn aktuell beklagen noch 42 Prozent, nur einen Teil der vorhandenen Tools tatsächlich nutzen zu dürfen. Alles zu Tablets auf CIO.de

Sinkender Bürobedarf erwartet

Jedenfalls sind 59 Prozent der Befragten der Ansicht, außerhalb des Arbeitsplatzes genauso gut arbeiten zu können wie im Büro. 71 Prozent meinen, dass insbesondere die jüngere Generation das ohne Schwierigkeiten hinbekommt und traditionelle Büros ablehnt. Zumindest auf Seiten großer Unternehmen sind bereits Reaktionen auf diese Entwicklungen zu beobachten. 62 Prozent sagen, sie hätten bereits "einen neuen Arbeitsstil eingeführt" – was immer das im Detail heißen mag.

Mitarbeiter verlagern immer mehr Teile ihrer Arbeit an andere Orte und arbeiten nicht mehr ausschließlich im Büro.
Mitarbeiter verlagern immer mehr Teile ihrer Arbeit an andere Orte und arbeiten nicht mehr ausschließlich im Büro.
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Nüchtern zusammengefasst zeichnen die Befragungsergebnisse ein differenziertes Bild: Büroarbeitsplätze werden offensichtlich nicht gänzlich überflüssig. Allerdings verlagern die Mitarbeiter offenbar zunehmend Teile ihrer Arbeit an andere Orte. Gänzlich zu Hause arbeiten möchten die meisten Büroarbeiter indes nicht.

Nach der Interpretation von Regus und Unwired stellt dies aus Unternehmenssicht zumindest die derzeitig Beschaffung und Kalkulation von Büroraum in Frage. Es ist offenkundig nicht mehr effizient, enorme Kapazitäten an Büroraum und pro Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz vorzuhalten. Zweifelhaft ist dies schon im Hinblick auf die Bürofläche, deren Mietzins in Metropolen wie London mittlerweile die Grenze der Bezahlbarkeit streift. Tatsächlich gehen 60 Prozent der Befragten davon aus, dass der Bedarf an Büroräumen in Zukunft sinken wird. Tangiert ist aber ebenso die Beschaffung von Desktop-PCs, wenn die Mitarbeiter lieber und flexibler mit Notebooks arbeiten – vielleicht sogar den eigenen.

„In Zukunft werden Unternehmen ihre Strategie auf ein flexibleres Arbeitsmodell ausrichten, bei der Mitarbeiter ihre eigenen Büroräume erwerben können“, sagt Bob Gaudreau, Executive Vice President bei Regus. „Entscheidend wird dabei sein, einen Kalkulationsansatz für die ‚Bereitstellung eines Arbeitsplatzes‘ festzulegen, der über den üblichen Kostenansatz für Miete und Steuern für einen ‚Arbeitsplatz in Quadratmetern‘ hinausgeht“, ergänzt Phillip Ross, Chief Executive Officer von Unwired. „Da die Auslastung eines Büros heute normalerweise nur 45 Prozent beträgt, sind ungenutzte Schreibtische in einer Welt, in der mobiles und flexibles Arbeiten allgemein als die effektivste und zukunftsfähigste Methode angesehen wird, nicht weiter sinnvoll.“

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