Gründer
Wer scheitert, gewinnt
Als er im Frühjahr 2006 seinen Job kündigte, sämtliche Ersparnisse zusammenkratzte und einen fünfstelligen Betrag in sein erstes Startup steckte, war sich Sascha Schubert seiner Sache ganz sicher: Eine Online-Plattform für Frauen wollte er aus der Taufe heben, die so ähnlich funktionieren sollte wie Xing oder StudiVZ. Soziale NetzwerkeNetzwerke wie diese sorgten damals für Aufsehen, den Boom wollte Schubert nutzen. Name und Strategie hatte er schnell gefunden: Bondea sollte das Unternehmen heißen, für Mitglieder kostenlos sein und sich über den Verkauf von Anzeigen finanzieren. Alles zu Netzwerke auf CIO.de
Das Vorhaben passte zwar in die Zeit - ging aber trotzdem gründlich schief: Nutzerinnen und Investoren machten um Bondea einen Bogen - andere Netzwerke waren einfach attraktiver und schneller. Nach ein paar Monaten waren die Ersparnisse aufgebraucht und Bondea erledigt.
Heute kann Schubert über die Pleite lachen. Denn anstatt sich zu verkriechen, nahmen er und sein Mitgründer Florian Nöll noch einmal Anlauf und starteten Spendino, eine Spendenplattform im Internet. Dieses Mal setzten sie nicht auf einen großen Trend, sondern auf eine neue Nische. Und anstatt externe Entwickler zu bezahlen, suchten sie gleich zu Beginn einen Mitgründer, der programmieren konnte.
Die Folge: Ausgerechnet jene Business Angels, die ihnen bei Bondea eine Absage erteilt hatten, rannten ihnen nun die Türen ein. Mit dem Kapital konnten sie Spendino ausbauen, allein in den vergangenen zwei Jahren kamen darüber mehr als 350 000 Spenden mit einem Gesamtvolumen von mehreren Millionen Euro für Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder Unicef zustande. An jeder verdiente das Unternehmen ein paar Cent mit. Fünf Jahre gibt es Spendino jetzt - auch weil Bondea nur ein paar Monate überlebte.