Unternehmen ignorieren Milliardenbeträge
Wert der eigenen Software oft unbekannt
Der Befragung unter IT- und Finanzverantwortlichen großer Firmen zufolge gelten die Software-Bestände in den meisten Fällen nur als Kostenfaktor, den es zu verringern gilt. Als Posten, aus dem sich finanzieller Gewinn generieren lässt, sehen dagegen nur wenige die eigens entwickelten Programme an. Ein Fehler, wie die Studienautoren meinen. Software-Bestände seien ebenso zu den immateriellen Werten in einem Unternehmen zu zählen wie etwa geistiges Eigentum.
Die derzeitige Denke vieler Manager ist demnach zudem inkonsequent, sind Computer-Programme doch mittlerweile zum Rückgrat von Firmen in den meisten Bereichen der IndustrieIndustrie avanciert. Das sehen auch die Befragten so. Mehr als drei Viertel geben an, dass ihre Software-Bestände entscheidend oder sogar sehr entscheidend für ihre Geschäftsstrategie seien (77 Prozent). Am häufigsten sehen das die Führungspersönlichkeiten in den USA so (86 Prozent), knapp dahinter rangieren die Deutschen (84 Prozent). Top-Firmen der Branche Industrie
Um das Wissen über diesen offenbar bedeutenden Faktor für die Wertschöpfung ist es gleichwohl schlecht bestellt. Die meisten Manager wissen gar nicht, wie groß die Bestände an Programmen in ihrem Betrieb sind. Sechs von zehn CIOs und CFOs kennen den Wert nicht. Die Verantwortlichen in deutschen Firmen stechen hier positiv heraus. Hierzulande wissen fast zwei von drei Managern über den Wert der Unternehmens-Software Bescheid. Jenseits des großen Teichs haben davon 52 Prozent Kenntnis. Schlusslicht in dieser Frage sind die Briten. Nur gut jeder zehnte Verantwortliche nördlich des Ärmelkanals hat Überblick über die Software-Assets (zwölf Prozent).
Wie viel sie jedes Jahr für Software ausgeben, ist einem Drittel der Manager nicht bekannt. In Frankreich ist sogar mehr als die Hälfte darüber nicht informiert (56 Prozent), in Italien 44 Prozent. Und von denen, die die Ausgaben kennen, ist nur jeder Fünfte überzeugt, wirklich korrekt informiert zu sein.