Siemens

Wettkampf der Regionen

Im Focus: Die Siemens Regionalorganisation Deutschland.
Im Focus: Die Siemens Regionalorganisation Deutschland.

Auch die meisten Mitarbeiter aus der RD-Kernmannschaft haben nichts anderes zu tun, als den Bedarf aus den Fachbereichen aufzuspüren und über Prozesse nachzudenken, die das Geschäft verbessern können. "Klar ist“, so Danowski, "dass sich die CIOs bei Siemens stärker als bisher auf das Geschäft konzentrieren sollen und sich in eine andere Richtung entwickeln werden - hin zu mehr Demand-Management, Prozessbetrachtungen und Service-Management.“ Danowskis "neuer Gesprächspartner“ sitzt seit 2006 im Bereich Global Shared Services. "Wie schaffen wir es, global schnell zu reagieren?“, benennt Beinhauer die Kernfrage. Nicht alle CIOs fanden sich sofort in den neuen Strukturen wieder: Zu stark hat die neue Organisation mit Prozess-CIOs und Shared Services die Machtverhältnisse der CIOs in den Bereichen durcheinandergebracht. Sesselwechsel soll der Change-Prozess Siemens-Angaben zufolge nicht bewirkt haben.

"Durch Best Practice überzeugen"

Um der Gefahr zu begegnen, dass einzelne Bereiche weiter ihre Software selbst schmieden, weil langwierige Abstimmungen und Kompromisse dann nicht nötig sind, nennt Beinauer zwei Argumente: "Durch Best Practice überzeugen“, rät er den Fachbereichen, und: "Was nur einmal entwickelt wird, wirkt sich enorm auf die Kosten aus. Das ist bei dem derzeitigen Druck im Originärgeschäft sehr wichtig“. Die Aufgaben der neuen Abteilung liegen darin, Entwicklungen exportierbar zu machen und Serviceprozesse zu harmonisieren. So hat Siemens bereits einen Service für die Einsatzsteuerung und Rückmeldung von Technikern und für die Logistik von Ersatzteilen geschaffen.

Beinauer hat heute einen Servicekatalog zur Hand, in dem "Mandatory-Projekte“ enthalten sind. Das ist eine Liste an Vorgaben, die weltweit umgesetzt werden sollen. Hinzu kommen ProjekteProjekte, die "Mandatory on Demand“ sind. Wer auf zentrale Services zugreifen will, bekommt entsprechende Unterstützung von Beinhauer. Alles zu Projekte auf CIO.de

Spiridon: Planungs-Template für alle

Ein Mandatory-Beispiel bietet das neue globale Planungstemplate, Spiridon genannt. Seit April steht das Fundament für das international weitgehend einheitliche Planungswerkzeug, das sich nur durch länderspezifische Eigenheiten unterscheidet. Neueste Best Practices aus einzelnen Regionalorganisationen haben die Siemensianer hier integriert, und so ist das Template in Zusammenarbeit mit den bestehenden Regionalorganisationen und den Bereichen entstanden.

"Wir haben uns alle Best Practices angeschaut und einige davon in ein Entscheidungsgremium eingebracht, wo man sich schließlich für die Endversion entschied“, erläutert Service-Mann Beinauer. Die Federführung dafür lag in Spanien, der Zugriff auf das Template wird jedoch von Deutschland aus koordiniert. Für den CIO der Deutschen Regionalorganisation Danowski ist dies ein Paradebeispiel dafür, wie überregionales Wissen abgerufen und zum gegenseitigen Nutzen eingesetzt werden kann. "Die Masse der bestehenden Services wird so reduziert“, erläutert Danowski. Darüber hinaus fördert diese Art, Best Practices in ein Template zu integrieren und gute Ideen von außen zuzulassen, den Austausch, der "weitaus größer als vorher“ ist, wie Danowski bemerkt.

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