Details offen gelegt

Wie das Facebook-Rechenzentrum funktioniert

13.04.2011
Von Kolja Kröger

Der Datenkrake Facebook gibt sich ökologisch - und demokratisch. Die Symbolfarbe Grün sticht auf der eigens eingerichteten Website hervor, und auf dieser stellt das Unternehmen die Bastelanleitung für sein Rechenzentrum online. Man findet dort die technischen Daten der Server-Netzteile genau wie die Bauweise der Schränke. Opencompute.org nennt sich das Portal - nach dem Vorbild von Open Source Software wie Linux und OpenOffice.

Zuckerberg sagt "Danke" für kostenlose Software

Als Dankesgeste verkauft dies David Recordon, der bei Facebook den Umgang mit derartigen Programme koordiniert: "Mark konnte Facebook in seiner Studentenbude nur deswegen starten, weil es PHP und Apache und andere freie Software gab."

Den Mythos vom Bastler, mit dem sich ebenso Bill Gates und Steve Jobs umgeben, bedient auch das Video, das auf opencompute.org das Projekt vorstellt. In einem Hobbykeller-Setting plaudern der Hardware-Design-Manager Amir Michael und der Technik-Chef Jonathan Heiliger über die Arbeit. "Den Server selbst bezeichne ich mal als uneitel", sagt Michael. Er musste nicht schön sein, sondern nur seinen Job erledigen."

Rechenkapazität steigt um 50 Prozent

"Wir steckten nur Dinge auf das Motherboard, die wir auch brauchten. Komponenten, die zusätzliche Kosten verursachen und mehr Energie verbrauchen, ohne uns zusätzliche Funktionen zu bieten, entfernten wir." Ein Rechner wiegt jetzt drei Kilo weniger. Um gut die Hälfte soll die Rechenkapazität von Facebook dank der neuen, rund 13.600 Quadratmeter großen Server-Farm steigen.

Ähnlich wie Google nutzt auch Facebook jetzt viele einzelne Batterien für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Auf den Mainboards haben die Ingenieure die Luftströmung genau wie die Verkabelung optimiert - durch die Platzierung von Steckplätzen und von Anschlussbuchsen.

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