Karriere: Ausbildung plus Studium

Wie man Führungskraft wird

20.04.2011
Von Kolja Kröger
Die Bildungsbiografien von 1400 Führungskräften aus der deutschen Privatwirtschaft zwischen 1984 und 2008 hat sich Uni Duisburg-Essen angeschaut. Ein Studienergebnis: Doppelqualifikationen nehmen zu.

Die Mischung macht's: Der Weg in die obere Führungsebene deutscher Unternehmen führt immer öfter über die Universität. Ihre Aufstiegschancen stark verbessert haben in den letzten fast 30 Jahren die Kandidaten, de beides vorweisen konnten: eine berufliche Ausbildung - also etwa mittlere Reife und Lehre - plus einen akademischen Abschluss.

Auf der Überholspur im Karrierelabyrinth sind Qualifikations-Kombinierer.
Auf der Überholspur im Karrierelabyrinth sind Qualifikations-Kombinierer.
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Das zeigen Christine Franz und Dorothea Voss-Dahm von der Uni Duisburg-Essen im jüngsten IAQ-Report unter dem Titel "Ohne Studium (k)eine Führungsposition?". Für das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) haben sie sich die Bildungsbiografien von 1408 Führungskräften in der deutschen Privatwirtschaft zwischen 1984 und 2008 angeschaut - die Daten stammen vom Sozio-Ökonomischen Panel beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

Das gemischte Doppel in der Chefetage

Es zeigt: Die größte Gruppe unter den deutschen Chefs, 42,8 Prozent, hat sich durch eine rein-akademische Ausbildung für diesen Posten qualifiziert. Ein gutes Drittel wies sich durch eine rein berufliche Ausbildung aus. Die kleinste Gruppe, 19,8 Prozent, hatte beides kombiniert. Aber sie sind diejenigen, die im Rennen um die ganz hohen Posten die Nase vorn zu haben scheinen.

Seit 1984 haben die Kombinierer ihren Anteil unter den "Führungsaufgaben mit umfassenden Leitungsfunktionen" von marginalen 6,4 Prozent auf zuletzt 31,9 Prozent gesteigert. Die anderen beiden Bildungstypen, also rein akademisch oder rein beruflich, besetzen heute je ein Drittel der Chefsessel. Dabei haben sich die Aufstiegschancen von puren Akademikern in diesem Bereich seit Mitte der Achtziger kaum verändert. Wer nur auf den beruflichen Bildungsweg setzt, hat in Bewerbungsrunden zunehmend das Nachsehen: Die Statistik dokumentiert einen Absturz von 61,8 auf 33,3 Prozent.

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