OpenStack feiert Geburtstag
Wie Open-Source-Software die Cloud antreibt
Die Vision: Ein Cloud-Standard für alle
Was wäre das Web ohne offene, universelle Standards wie HTTP und HTML? Die OpenStack-Vision ist es, einen ähnlichen Standard für Cloud-Technologien zu erreichen. Ebenso wie Rackspace investieren viele andere IT-Unternehmen hinsichtlich Zeit und Forschung sehr viel in OpenStack. Dieses intensive Engagement, gebaut auf einer breiten internationalen Basis, ist der beste Garant dafür, dass OpenStack ein sehr gesundes und nachhaltiges Ökosystem mit Zukunft ist.
Um diese Vision des Cloud-Standards zu realisieren, müssen die Cloud-Anbieter nun entsprechende Angebote auf OpenStack-Basis entwickeln, die die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse von Organisationen treffen. Und das ist den meisten Fällen die Hybrid Cloud als Mischmodell: denn die wahren Vorzüge des Cloud Computing - extreme Skalierbarkeit und Performance - lassen sich nur mit einer Public Cloud erreichen. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen für kritische Daten oder Prozesse den Rahmen der sicheren Private Cloud.
- Checkliste Cloud-SLAs
Um zu beurteilen, ob ein Cloud-Provider kundenfreundliche SLAs anbietet, lassen sich folgende Kriterien anlegen und überprüfen: - Punkt 1:
Kurze und klare Gestaltung von Inhalt, Struktur und Formulierung. - Punkt 2:
Version in der Landessprache des Kunden. - Punkt 3:
Klare Definitionen von Fach- und Produktbegriffen zu Beginn. - Punkt 4:
Detaillierte Ankündigung und Planung der Wartungsfenster (Beispiel: "Viermal im Jahr an vorangemeldeten Wochenenden"). - Punkt 5:
Leistungsbeschreibung in Tabellenform (Übersicht!). - Punkt 6:
Klar definierte Bereitstellungszeiträume für neue Ressourcen (Beispiele: Bereitstellung virtueller Server bei Managed Cloud in maximal vier Stunden; Bereitstellung kompletter Umgebungen oder dedizierter Server in fünf bis zehn Tagen). - Punkt 7:
Bereitstellung von klar abgegrenzten Konfigurationsoptionen für Ressourcen (Beispiel: Konfiguration von Servern nach Gigahertz, Gigabyte). - Punkt 8:
Einfach unterscheidbare Service-Levels (Beispiel: Silber, Gold, Platin); Abgrenzungskriterien können sein: Verfügbarkeit, Bereitstellungszeiten, fest reservierte Kapazitäten ja/nein, Support-Level (Telefon, E-Mail). - Punkt 9:
Bei IaaS-Angeboten unbedingt auf Netzwerk-Konfigurationsmöglichkeiten und Bandbreite achten (Volumen? Im Preis inkludiert ja/nein?). - Punkt 10:
Kundenfreundlicher Reporting- beziehungsweise Gutschriftenprozess (am besten aktive Gutschriften auf Kundenkonto; kein bürokratischer, schriftlicher Prozess; möglichst einfache Beweis- und Nachweispflicht für Kunden). - Punkt 11:
Reaktionszeiten und Serviceverfügbarkeit klar beschreiben (zentrale Hotline; Reaktionszeiten auf Incidents in Stunden). - Punkt 12:
Nennung der Rechenzentrumsstandorte mit Adresse und sonstigen Informationen wie Zertifizierungen und Tier. - Punkt 13:
Definition der Verfügbarkeiten: Unterschiede hinsichtlich Verfügbarkeit Server/VM und Verfügbarkeit Admin-Konsole definieren. - Punkt 14:
Erläuterung zu Möglichkeiten der SLA-Überwachung beziehungsweise des Incident-Reportings für den Anwender (Beispiel: Link auf Monitoring-Dashboard).
Best Practice: Pizza aus der Hybrid Cloud - schnell und sicher
Wie sich das Beste aus zwei Welten - Bestellen in der Public Cloud, Bezahlen in der Private Cloud - verbinden lässt, zeigt das Beispiel der Pizzakette Domino´s. Sie hat allein in Großbritannien fast 700 Shops und ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Online-Umsätze machen einen Großteil des Wachstums aus, ein Drittel der Bestellungen geht online ein - daher ist ein reibungsloser und schneller Bestellvorgang im Web für Domino’s geschäftsentscheidend.
Aufgrund der hohen Wachstumsraten und vor allem zu Zeiten extrem hohen Website-Traffics, zum Beispiel vor oder während der Übertragung von Fußballspielen oder anderen Großereignissen, stieß die Website des Pizzalieferanten regelmäßig an ihre Grenzen. Ein verzögerter Bestellvorgang bedeutete für Domino’s jedoch deutlichen Umsatzverlust.
Daher entschied sich Domino’s Pizza für eine Hybrid-Cloud-Lösung auf OpenStack-Basis des Anbieters Rackspace. Bei sehr hohen Besucherzahlen werden die zusätzlichen Kapazitäten für die Online-Bestellungen zeitweise, aber innerhalb von Sekunden über eine Public Cloud zur Verfügung gestellt. Der hinsichtlich Datensicherheit unkritische Auswahlprozess und Bestellvorgang wird so ohne Verzögerungen in der Rackspace Public Cloud ausgeführt. Für den Zahlungsprozess werden die Online-Nutzer dann unmerklich in eine Private-Cloud-Umgebung geleitet, wo sie die Zahlung tätigen und die Bestellung abschließen.
So sind die kundenspezifischen und Kreditkarten-Daten hinter einer sicheren Firewall verborgen und entsprechend höheren Sicherheitsvorkehrungen als die Wahl des Pizza-Toppings. Eben das Beste aus zwei Welten - basierend auf offenen Standards.