Registry-Hacks

Windows 10: Tipps und Tricks zu Kontextmenüs

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Mit ein paar Eingriffen in die Registry können Sie die Kontextmenüs unter Windows 10 an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Auch unter Windows 10 haben Anwender weiterhin die Möglichkeit, beispielsweise über Änderungen in der Registry, die Oberfläche an die eigenen Anforderungen anzupassen. So kann man die praktischen Kontextmenüs durchaus individuell gestalten.

Programme in das Kontextmenü des Desktops integrieren

Sie haben die Möglichkeit, einzelne Programme über das Kontextmenü des Desktops zu starten. Auf diesem Weg binden Sie zum Beispiel wichtige Programme direkt in das Kontextmenü ein:

1. Öffnen Sie den Registrierungs-Editor.

2. Navigieren Sie zu HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\Background\shell.

3. Erstellen Sie unterhalb des Schlüssels shell einen neuen Schlüssel mit dem Namen des Programms, das Sie öffnen wollen, zum Beispiel Regedit. Im Kontextmenü des Desktops ist das Programm schon zu sehen.

4. Erstellen Sie unterhalb des neuen Schlüssels für das Programm einen neuen Schlüssel mit der Bezeichnung command.

5. Klicken Sie auf command.

6. Tragen Sie als Wert für (Standard) den Befehl ein, den Windows beim Anklicken des Befehls ausführen soll, zum Beispiel regedit.exe. Anschließend können Sie den Befehl schon testen.

Sie haben auch die Möglichkeit, das Programm nur dann anzeigen zu lassen, wenn Sie die (Umschalt)-Taste drücken und das Kontextmenü des Desktops aufrufen (erweitertes Kontextmenü):

1. Navigieren Sie zum Registryschlüssel für das Programm, wie zuvor beschrieben.

2. Fügen Sie über das Kontextmenü eine neue Zeichenfolge mit der Bezeichnung extended hinzu, der Wert der Zeichenfolge spielt keine Rolle.

3. Der Befehl taucht jetzt erst dann im Kontextmenü auf, wenn Sie die (Umschalt)-Taste gedrückt halten und dabei mit der rechten Maustaste klicken.

Natürlich können Sie auf diesem Weg mehrere Programme im Kontextmenü des Desktops integrieren. Außerdem lässt sich die Reihenfolge der von Ihnen erstellten Befehle steuern.

Dazu erstellen Sie für den neuen Schlüssel noch die Zeichenfolge position. Geben Sie dem Wert position als Wert top mit, erscheint der Befehl oben, mit bottom erscheint der Befehl unten. Eine weitere Zeichenfolge ist icon. Als Wert für icon geben Sie den Pfad zur Symboldatei an. Verwenden Sie hier die ausführbare Datei des Programmes, wird oft auch gleich das passende Icon angezeigt.

Kontextmenü des Desktops bereinigen und optimieren

Leider sind im Kontextmenü des Desktops oft auch störende Programme integriert, die Sie nicht benötigen, zum Beispiel zum Starten von Verwaltungsprogrammen von Grafikkarten. Diese Einträge können Sie aber entfernen:

1. Öffnen Sie durch Eingabe von regedit auf der Startseite den Registrierungs-Editor.

2. Navigieren Sie zu HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\Background\shellex\ContextMenuHandlers.

3. Hier finden Sie bei Intel-Treibern den Eintrag igfxui, bei Nvidia den Eintrag NvCplDesktopContext, ACE für ATI-Karten oder ähnliche Einträge, die eindeutig auf die Grafikkarte schließen lassen.

4. Löschen Sie diese Einträge, um die Anzeige im Kontextmenü des Desktops zu entfernen. Zur Sicherheit können Sie die Schlüssel auch vorher exportieren, um sie später über einen Doppelklick wieder zu importieren.

5. Sie können an dieser Stelle auch andere störende Einträge entfernen und dadurch das Kontextmenü Ihres Desktops übersichtlicher gestalten.

Einträge des Menüs »Neu« im Kontextmenü des Desktops bearbeiten

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen Sie Neu, zeigt Windows zahlreiche verschiedene Möglichkeiten zum Erstellen von neuen Dokumenten oder Objekten an. Viele Anwendungen tragen sich in dieses Menü ein, obwohl Sie manche Einträge gar nicht wollen.

Die Anzeige des Menü Neu können Sie mit der Freeware ShellMenuNew anpassen und störende Einträge entfernen.
Die Anzeige des Menü Neu können Sie mit der Freeware ShellMenuNew anpassen und störende Einträge entfernen.
Foto: Thomas Joos

Mit der Freeware ShellMenuNew können Sie einzelne Einträge des Menüs bequem bearbeiten. Sie müssen das Tool nicht installieren, sondern können es direkt starten. Anschließend zeigt ShellMenuNew an, welche Einträge es im Menü Neu gibt.

Der Vorteil des ToolsTools ist, dass Sie einzelne Einträge auch deaktivieren können. Diese erscheinen dann nicht mehr im Kontextmenü Neu des Desktops, bleiben in der Konfiguration aber erhalten. Wollen Sie den Eintrag wieder einblenden, müssen Sie diesen nur wieder aktivieren. Dazu verwenden Sie das Kontextmenü oder die rote bzw. grüne Schaltfläche im oberen Bereich des ShellMenuNew-Fensters. Klicken Sie auf Open In RegEdit, öffnet sich der Registrierungs-Editor mit dem entsprechenden Eintrag und Sie können ihn direkt bearbeiten oder direkt an der Quelle löschen. Alles zu Tools auf CIO.de

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