Trend zu Mehr Sicherheit, höheren Datenraten und Telefonie

WLANs werden schneller und trittsicherer



Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Wichtig ist auch noch der Punkt Datenübertragungsrate: Bei 802.11b beträgt die Bandbreite bescheidene 11 MBit/s - aufgrund der enthaltenen Protokollinformationen sinkt der Umfang der Nettodaten dabei noch einmal um bis zu 50 Prozent. Kompatibel dazu ist das ebenfalls im 2,4-GHz-Spektrum sendende 802.11g, das 54 MBit/s übertragen kann. Im dazu nicht-kompatiblen 5-GHz-Wellenbereich funkt 802.11a mit ebenfalls 54 MBit/s. Was den Vergleich mit kabelgebundenen 100-MBit-LANs erschwert, ist der Umstand, dass sich im WLAN alle an der Basisstation eingeloggten Nutzer die Nennbandbreite teilen.

Maximal akzeptable Zahl an Nutzern pro Acces-Point

Wo hier die maximal akzeptable Zahl an Nutzern pro Acces-Point liegt, ist schwer zu sagen, da die Art der eingesetzten Software einen Einfluss auf die durchschnittliche Datenrate pro Nutzer hat. Gut überlegen sollten sich Firmen den Einsatz neuer "Turbo"-Access-Points. Diese bieten zwar 108 MBit/s oder mehr an, bewegen sich aber außerhalb der offiziellen Spezifikationen.

Angesichts dieser Dynamik im WLAN-Markt agieren derzeit noch viele Unternehmen vorsichtig, so etwa auch die August Koehler AG in Oberkirch: "Wir testen schon seit einiger Zeit sehr intensiv, rechnen aber erst mit einem großflächigen Rollout, wenn die WLANTelefonie zuverlässig funktioniert", erklärt beispielsweise Alexander Fischer, Leiter IT Basis beim badischen Papierhersteller. Fischer und seine IT-Mitarbeiter experimentieren bereits seit einiger Zeit mit der drahtlosen Netztechnik. In der ersten Testphase hat Fischer E-Mail und PIM auf WLAN-fähigen Pocket PCs ausprobiert. Aktuell wird die Integration von Laptops geprüft, wobei mittlerweile auch das Zielszenario feststeht: "Wir wollen zukünftig auf jeden Fall flächendeckend VoIP-Telefonie über WLAN nutzen; außerdem sollen die Außendienstmitarbeiter mit WLAN-Laptops ausgestattet werden", so Fischer.

Bei der WLAN-Infrastruktur setzt Fischer auf AccessPoints von der Stange: "Nach wie vor gibt es Unsicherheiten bei den Spezifikationen, und der von manchen Herstellern versprochenen Upgrade-Fähigkeit traue ich nicht. Verglichen mit einer Switch-Lösung kommen wir billiger weg, wenn wir beispielsweise 20 Access-Points von Zyxel kaufen und diese beim nächsten Evolutionsschritt austauschen."

Als sehr kritischen Punkt erachtet auch Fischer das Thema Sicherheit. Selbst beim Einsatz von VPN-Technik sei es leicht möglich, sich etwa in einem Hotel-WLAN durch einen Bedienungsfehler einen Virus oder Trojaner einzufangen - seinem Außendienst wollte der Koehler-Mann deshalb WLAN-Laptos bisher nicht zumuten. Allerdings habe sich diese Situation mit Service Pack 2 für Windows XP grundlegend geändert, sodass nun auch die mobilen Mitarbeiter sorglos in externen Funknetzen surfen können.

Als die wichtigste Aufgabe bis zu einem flächendeckenden WLAN-Einsatz in allen Standorten des Papierkonzerns sieht Fischer die Sicherstellung der Stabilität - denn nach wie vor habe man beim Thema Zuverlässigkeit noch mit etlichen Problemen zu kämpfen.

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