Cloud Computing in der Praxis
Wo lohnt sich eine Hybrid Cloud?
Hybrid Cloud Computing für Forschung und Entwicklung
Im Bereich Forschung und Entwicklung kommt das Hybrid-Modell bisher eher selten zum Einsatz. Das ist erstaunlich, denn gerade hier sind häufig umfangreiche Rechenkapazitäten nötig, um mit den gigantischen Datenmengen, die bei Versuchsreihen generiert werden, fertig zu werden. Vor allem in Fachgebieten, in denen es zu aufwändig und teuer oder aus anderen Gründen unmöglich ist, bestimmte Experimente live durchzuführen, sind Wissenschaftler auf Computer-Simulationen angewiesen. Das ist für die hauseigene IT-Infrastruktur eine extreme Belastung. So werden etwa bei nur einem Durchlauf einer naturwissenschaftlich-technischen Simulation gerne mal 500 Gigabyte an Daten generiert – genug um eine durchschnittliche PC-Festplatte zu füllen.
Dabei ist es wichtig, die vorhandenen Computing-Kapazitäten schnell entsprechend der aktuell anfallenden Arbeitslast skalieren zu können. Fehlende Rechnerkapazitäten führen zu unnötigen Verzögerungen der Arbeitsabläufe. Oftmals müssen Forscher tagelang auf ihre Testergebnisse warten. Ein Hybrid Cloud Modell kann die Warteschlange deutlich verkürzen. Da bei Bedarf viel mehr Kapazitäten für Testläufe bereit stehen, lassen sich diese in deutlich kürzeren Zeiträumen fahren und auswerten. Leerlaufzeiten werden damit reduziert, Ergebnisse schneller generiert. Für Universitäten und Forschungseinrichtungen kann das heutzutage einen echten Standortvorteil bedeuten.
Professoren, Studierende und Entwickler können sich auf die eigentliche Anwendungsinnovation konzentrieren, statt sich über Infrastruktur-Probleme Gedanken machen zu müssen. Ein weiterer Vorteil der Hybrid Cloud liegt für wissenschaftliche Einrichtungen in der Kosteneffizienz. In der Forschung sind Gelder oft knapp. Mit dem Hybrid-Modell sind weniger Investitionen in eigene Infrastrukturen wie Rechenzentren oder Performance-starke Arbeitsplatz-Rechner notwendig.
- Trends 2014
Natürlich zählen Cloud, Mobility und Big Data zu den wesentlichen Trends 2014. Die Experton Group hat darüber hinaus sieben weitere Themen identifiziert, die IT-Organisationen im Blick behalten sollten. - Mobile Workspace und Apps
Seit Jahren ist Mobilität der treibende Faktor für Veränderungen im Arbeitsumfeld und für die IT-Organisation. Über mobile Arbeitsgeräte wie Laptops bis hin zu den Smartphones und Tablets, sind Themen wie Bring your own Device (BYOD) zu Schlagwörtern geworden. <br><br>2014 ist es notwendig, nicht mehr den Arbeitsplatz sondern die Arbeitsumgebung in den Fokus zu rücken, also vom Workplace zum Workspace. Die Mobile Apps gewinnen damit an Bedeutung. Voraussetzung für den Wandel sind eine passende Entwicklungsumgebung, die Unterstützung mehrerer Betriebssysteme, der Zugriff auf Enterprise Daten und Sicherheitsaspekte. Ohne professionellem Mobile Device Management und Service-Partnern sind diese Punkte kaum zu bewerkstelligen. - Cloud Computing
Das Hype-Thema Cloud verschwindet nicht einfach wieder, sondern stellt die neue IT-Architektur des Jahrzehntes dar. Die IT-Organisation versuchen mit hybriden Cloud-Modellen das Konzept unter Kontrolle zu bringen, andere schieben Sicherheitsbedenken vor um de Trend abzuwenden. <br><br> Doch für Anwender aus Leitungsebenen und Fachbereichen ist das Angebot genau das, was sie immer schon wollten – IT aus der Steckdose. Damit obliegt der IT-Organisation die Herausforderung, die IT-Infrastruktur - und hier insbesondere die Server- und Speichersysteme – in eine IaaS-Umgebung zu überführen, also zu „cloudifizieren“. - Dynamic Infrastructure
Von der internen Cloud-Installation führt der Weg direkt in eine Dynamic Infrastructure. Sie umfasst vorhandene Rechenzentren und beachtet zukünftigen Anforderungen, die etwa im Zug von Big-Data-Projekten sowie von intelligenten Produkten und Services entstehen können. Ziel ist es, für die nächste fünf bis 15 Jahre eine RZ-Strategie mit größtmöglicher Flexibilität zu erarbeiten, die unterschiedlichsten Anforderungen standhält. <br><br> Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob und wie viele eigene Rechenzentren noch gebraucht werden? Oft wird diese Antwort „strategisch“ entschieden, sprich emotional. Aber auch das lässt sich sehr gut mit einer zukünftigen Dynamischen-Infrastruktur-Strategie vereinbaren. Hybride Clouds und zumindest ein eigenes RZ werden bis 2020 die dominierenden Lösungen sein. - Social Business
Viele Unternehmen stehen dem ausufernden E-Mail-Verkehr hilflos und frustriert gegenüber und suchen neue Lösungen. Bei Social Business geht es nicht darum, bekannte Social-Media-Anwendungen (Facebook etc.) zu nutzen, sondern deren Prinzipien wie zum Beispiel Collaborative Writing, File Sharing, Blogs, Activity Streams, Wikis und Microblogging im Unternehmen anzuwenden. Größtes Hindernis für die Einführung ist aus Sicht der IT, dass kein Bedarf existiert. Die Fachabteilungen hingegen geben als Hauptgrund die Ablehnung durch die IT-Abteilung an. - Big Data
Big Data ist eine unweigerliche Entwicklung, weil Informations- und Kommunikationstechnologien schon jetzt fast alle Lebens- und Geschäftsbereiche durchdrungen haben. Für Datenmengen, die bei großen Unternehmen künftig leicht Terabytes und Petabytes umfassen können, sind neue Verfahren, Algorithmen und Geschäftsprozesse hinsichtlich der Verwaltung, Verarbeitung, Analyse und Verteilung erforderlich. <br><br>So lassen sich Mehrwerte aus Informationen in einer heute nicht immer vorstellbaren Art und Weise gewinnen. Big Data erweitert klassische Business-Analytics-Anwendungen. Die Zahl der an Datenquellen wird deutlich zulegen. Gleiches gilt für interne und externe Datennutzer und Verarbeitungsgeschwindigkeit. - Identity Management und Cybersecurity
Die Vernetzung via Internet hat den Bedarf nach bewusster Anonymität verstärkt. Der verantwortungsvolle mit der eigenen digitalen Identität gestaltet sich komplex. In Unternehmen ist daher ein Identity-Management mit Schnittstellen zum Access Management sinnvoll. Damit lassen sich Zugriffsrechte verwaltet, Single-Sign-On-Konzepte (SSO) umsetzen und Security-Policies verwalten. <br><br> Die Anforderungen an die Cybersecurity im Unternehmen sind Bestandteil eines alles umfassenden Risiko-Managements. Zu den Aufgaben zählen etwa Risiken identifizieren und bewerten, Richtlinien zu verfassen und zu kontrollieren, Berichtswege etablieren, die Risikosteuerung umzusetzen sowie die Gefahrenlage im Geschäftsbericht zu beschreiben. - ERP, CRM, SCM of the Future
Die ERP-Systeme in den meisten Unternehmen ranken sich um SAP-Lösungen. Ob eine ERP-zentrische Applikationswelt für nicht produzierende Unternehmen die richtige Architektur ist, oder vielleicht das CRM – sprich der Kunde – im Mittelpunkt stehen sollte, bleibt dahingestellt. <br><br> In der Zukunft wird es darum gehen, das vernetzte Chaos zu orchestrieren. Die Flexibilisierung der Alt-Systeme mit neuester S-BPM-Methoden (Subjektorientiertes Business Process Management), steht bei vielen Unternehmen auf der Wunschliste. Erst dadurch wird eine schnelle und individuelle Prozessänderung zu günstigen Kosten ermöglicht. <br><br> Das ist wichtig weil der Kostendruck weiter steigen wird. Bislang beliefen sich die ERP-Kosten auf durchschnittlich rund ein Prozent vom Gesamtumsatz. Künftig sollten sich die gemittelten Wert laut Experton-Empfehlung zunächst auf unter 0.8 Prozent und spätestens bis 2017 auf weniger als 0,5 Prozent reduzieren. Damit werden Finanzmittel frei, die sich in innovative Projekte investieren lassen. - Software as a Service (SaaS)
SaaS ist ein besonders beachtenswerter Trend, weil er von den Fachabteilungen vorangetrieben wird. Während sich ihr Bedarf an Computing-Power aus öffentlichen IaaS-Plattformen zumeist auf wenige, sehr spezielle Anwendungen etwa für Rendering beschränkt, ist die Nachfrage nach Applikationen aus der Cloud gewaltig.<br><br><br>SaaS erfüllt den schon immer vorhandenen Wunsch, Anwendungen schnell und frei von Beschaffungsbedenken der IT-Organisation nutzen zu können. <br><br> Aber der IT-Organisation ermöglichen SaaS-Lösungen komfortable Wege. Sie erleichtern beispielsweise einen internationale Rollout von Applikationen. - Consumerization
Spätestens mit der Einführung des iPhones hielt die IT Einzug in Massenmarkt. Den Anbietern eröffnen sich damit völlig neue Dimensionen. Statt tausende von Unternehmen als Kunden zu gewinnen, geht es nun darum, Milliarden von Nutzern weltweit zu erreichen. Über das Privatkundengeschäft dringen mobile Geräte und Anwendungen in die Unternehmen vor und verändern sowohl die interne IT, als auch das ITK-Geschäft nachhaltig. <br><br> Als Beispiel seien die häufig in Smartphones verbauten ARM-Prozessoren (Advanced RISC Machine) genannt: Sie sind heute auch schon in hoch-performanten, massiv parallelen Server-Systemen zu finden. Das Wettbewerbsumfeld verändert sich demnach, ausgelöst durch Erfolge im Privatkundengeschäft. <br><br> Im Unternehmens-internen Umfeld steigen die Ansprüche. Die privat angeschafften IT-Geräte und Anwendungen übertreffen oftmals die Unternehmens-IT in Sachen Komfort, Innovation, Mobilität und Multi-Media. Zudem sind sie auch noch günstiger. Dieser Entwicklung muss sich die IT-Organisation stellen. - Digitalization - IT als Produkt
Die Digitalisierung unseres täglichen Lebens und der Arbeitswelt schreitet unaufhörlich voran. Verbreitung und Durchdringung haben bereits nie gekannte Höhen erklommen, und das Ende ist nicht absehbar. M2M-Anwendungen (Maschine-zu-Maschine) steht in den Startlöchern. Intelligente Werkzeuge, Maschinen und Dienstleistungen schaffen eine Basis dafür, sich gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren.