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Creditplus Bank

Zentralisieren auf Schwäbisch

Die Stuttgarter Bank gehört zur genossenschaftlichen Crédit-Agricole-Gruppe. Wie IT-Vorstand de Lassus und seine internationalen IT-Chefs ihr Know-how zentralisieren und wie die Strategie bisweilen an ihre Grenzen stößt.
Jean-Gaston de Lassus, IT-Vorstand Creditplus Bank.
Jean-Gaston de Lassus, IT-Vorstand Creditplus Bank.

Vorstand Jean-Gaston de Lassus von der Stuttgarter Creditplus Bank ist auf vielen Ebenen aktiv. Zurzeit arbeitet er zusammen mit Kollegen aus Marokko, Polen und Frankreich an einer neuen IT-Plattform. Das Wissen der drei Länder sammelt wiederum ein Team in Paris, das das Projekt auch steuert und die Kreditplattform operativ programmiert. Im ersten Quartal 2008 soll sie fertig sein und anschließend erstmals implementiert werden - in Tschechien. Und die Komplexität wird noch steigen.

Die auf Konsumentenkredite spezialisierte Creditplus Bank gehört zur französischen Sofinco-Gruppe, die wiederum eine Tochter des Bankenverbands Crédit Agricole ist. Sofinco arbeitete bislang in zehn Ländern Europas und Nordafrikas. Doch Ende 2005 beschlossen die Mitglieder der Sofinco-Gruppe in ihrer Entwicklungsstrategie, jedes Jahr in den Markt eines neuen Landes einzutreten.

Zur Person: Jean-Gaston de Lassus.
Zur Person: Jean-Gaston de Lassus.

Damit fängt die Komplexität erst an: Sofinco ist wie der gesamte Agricole-Konzern geprägt von einer genossenschaftlichen Unternehmenskultur. Streng hierarchische Beschlüsse ließen sich in der lang gelebten dezentralen Kultur nicht durchsetzen. Doch stieß diese Organisation mit der neuen Wachstumsstrategie an ihre Grenzen, weswegen die Genossen dazu übergehen, mehr und mehr Funktionen zu standardisieren. "Wir konsolidieren aber nicht alle Systeme aller Länder. Der Aufwand stünde in keinem Verhältnis", sagt der gebürtige Franzose de Lassus.

Stattdessen schauen die IT-Manager nun bei jedem neuen Kreditprodukt darauf, ob sich dieses wiederverwenden und in anderen Ländern ausrollen lässt. Für einen allgemeinen Austausch treffen sich die IT-Verantwortlichen der internationalen Tochtergesellschaften zwei Mal im Jahr. Hier bilden sie zwar Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen, doch die konkrete Arbeit findet anschließend zwischen den einzelnen Ländern und einem zentralen Team in Paris statt.

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