25 Jahre Microsoft Office - Erfahrungen aus den Redaktionen


 
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Heinrich Vaske, Chefredakteur Computerwoche
Alles wird anders mit „Copy and Paste“

Es muss 1989 gewesen sein. Mein Studium neigte sich dem Ende zu, unzählige Seminararbeiten hatte ich mühevoll auf einer Reiseschreibmaschine getippt. Meine Finger waren ständig weiß, die Firma Tipp-Ex hatte ein Vermögen an mir verdient. Nun stand die Examensarbeit bevor, und es war klar, ein Computer musste her. Ich entschied mich damals für einen Apple Macintosh SE1/20 - die 20 stand tatsächlich für stolze 20 MB Festplattenspeicher. Studenten bekamen den exotischen „Würfel“, der bereits über eine grafische Benutzeroberfläche verfügte, zu einem – immer noch unverschämten – Sonderpreis. .

Mit dem Mac kam die Textverarbeitung Word 4 in meine Studentenbude. Es war von Anfang an eine Offenbarung. Das Tipp-Ex-Zeitalter war beendet. Unter den unzähligen Innovationen, die Word in mein akademisches Leben brachte, war mir die heute so selbstverständliche Copy-and-Paste-Funktion die wichtigste. Wer jahrelang auf einer Schreibmaschine getippt hat, weiß, was für einen Fortschritt es bedeutet, Textpassagen ausschneiden und an anderer Stelle wieder einfügen zu können. .

Textverarbeitungen waren damals zwar nicht mehr neu, aber den meisten Menschen doch noch fremd und etwas unheimlich. Ich erinnere mich an eine Diskussion mit meinem Professor, der die durchaus gängige Meinung vertrat, Copy and Paste schade dem Gedankenfluss im Text und verursache inhaltliches Chaos. Die lineare Schreibweise handschriftlicher oder per Schreibmaschine verfasster Texte hingegen führe zu geordneten Ergebnissen. Vielleicht sitzt er heute immer noch an seiner IBM-Kugelkopf…
 
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