Personalchefs verunsichert
Generation Y - Schreckgespenst oder Schimäre
In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten wurden in den Medien viele neue Generationen junger Männer und Frauen beschrieben, die angeblich auf den Arbeitsmarkt drängen und den Personalverantwortlichen graue Haare wachsen lassen so viele, dass es Laien zuweilen schwer fällt zu sagen, welche Generation gerade "en vogue" ist: die Null-Bock der die No-Future-Generation? Oder die Generation YGeneration Y beziehungsweise Why? Oder gibt es schon wieder eine neue? Alles zu Generation Y auf CIO.de
Dabei kann man sich des Eindrucks nicht erwehren: Die meisten Generationen werden von Marketingexperten erfunden. Sei es, um das Buch eines selbsternannten Zukunftsforschers zu promoten. Oder eine Studie zu vermarkten, die ein von Forschungs- oder Stiftungsgeldern finanzierter Think Tank publiziert hat. Und die Medien? Sie greifen auf der Suche nach Neuigkeiten und plakativen Überschriften den neuen Begriff auf. Woraufhin bald Seminarveranstalter den Marketingbegriff für sich entdecken, um ihre Events zu puschen, so dass man als neutraler Beobachter irgendwann den Eindruck hat: Die Generation "Schillerlocke" oder "Hahnenkamm" gibt es tatsächlich - obwohl ich ihr noch nie begegnet bin.
Eine neue Gattung Mitarbeiter?
So verhält es sich auch mit der Generation YGeneration Y oder Why, die laut einem Artikel im Onlineportal der Zeitschriften Handelsblatt und Wirtschaftswoche karriere.de "alles in Frage stellt - Job, GehaltGehalt und Aufstieg". Mit diesem Begriff werden nicht nur in dem Karriere-Portal die nach 1980 geborenen Jung-Erwachsenen belegt, die seit einigen Jahren auf den Arbeitsmarkt drängen und angeblich folgende Merkmale haben: gut ausgebildet, "ehrgeizig, selbstbewusst und verwöhnt". Diese Newcomer haben "andere Vorstellungen von der Arbeit und vom Leben", was - wie sollte es anders sein - "zu Konflikten in den Unternehmen führt". Alles zu Gehalt auf CIO.de Alles zu Generation Y auf CIO.de
- Bizarre Arbeitswelt
"Was ich bisher von der Arbeitswelt kennengelernt habe, was da vor sich geht, das finde ich teilweise ganz schön bizarr", schreibt der 1994 geborene Philipp Riederle in seinem Buch "Wer wir sind und was wir wollen". - Oft sinnloser Trott
"Für viele von Euch Älteren bedeutet Arbeit offenbar, die Zähne zusammenzubeißen, morgens aufzustehen und irgendwann erschöpft oder sogar burnt-out zu sein", heißt es weiter. - Zwangsjacke feste Arbeitszeiten
Riederles Wunsch: Angestellte sollen ihre Arbeitszeit selbst bestimmen. - Neue Freiheit
Für Arbeitgeber bedeutet das, loszulassen und ihren Mitarbeitern mehr Freiheiten zu geben. - Freie Zeiteinteilung
Mitarbeiter teilen sich ihre Zeit frei ein, zum Beispiel, um nachmittags mit ihren Kindern zu spielen und dann erst abends wieder zu arbeiten. - Freie Ortswahl
Und wenn sie lieber draußen statt im Büro arbeiten möchten, tun sie das. - Der ideale Chef
Riederle schwebt eine Führungskraft vor, die ihre Mitarbeiter nicht mehr direkt anweist, sondern die richtigen Rahmenbedingungen schafft. - Mehr vom idealen Chef
Der Digital Native wünscht sich einen Chef, der nicht seine Autorität ausspielt, sondern motiviert, der die Richtung weist, Feedback gibt und seinen Mitarbeitern Optimierungsvorschläge macht. - Der Chef als Trainer
Das Wunsch-Arbeitsverhältnis vergleicht er mit dem Mannschaftssport: Seine Kollegen sind die Teammitglieder, die Führungskraft übernimmt als Trainer eine Mentorenrolle. - Die Zukunft der Arbeitswelt
Riederle glaubt selbstbewusst daran, dass das so in Erfüllung geht: „Da die Unternehmen derzeit aber händeringend nach Nachwuchstalenten suchen, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, als auf die Bedürfnisse meiner Generation einzugehen.“