Personal-Risiko-Index

Fachkräftemangel: Veraltete Suchmethoden

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Als HR-Risiko Nummer eins mit einem Durchschnittswert von 5,68 schätzen Unternehmen Personalengpässe ein, um offene Stellen adäquat mit qualifizierten Bewerbern zu besetzen. Eine Gefahr sehen die Studienteilnehmer auch darin, dass Mitarbeiter nicht oder zu wenig motiviert und engagiert sind und bewusst Arbeitsleistung zurückhalten (Wert: 5,03). Als deutlich geringer beurteilen die Verantwortlichen mit einem Wert von 3,91 das Risiko, dass hochqualifizierte Mitarbeiter ihr Unternehmen verlassen.

Firmen wollen neue Mitarbeiter vorwiegend mit veralteten Rekrutierungs-Methoden gewinnen.
Firmen wollen neue Mitarbeiter vorwiegend mit veralteten Rekrutierungs-Methoden gewinnen.
Foto: LMU München, Sage HR

Auch in einer mangelnden Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter an technologische und sonstige externe Entwicklungen sehen die Verantwortlichen keine sehr große Gefahr (Wert: 3,80). Als sehr gering wird mit einem Wert von 2,05 zudem das Risiko eingeschätzt, dass Mitarbeiter dem Unternehmen gegenüber nicht loyal sind und diesem bewusst Schaden zufügen.

Rekrutierung nicht mehr zeitgemäß

Eine Ursache dafür, dass die Firmen zu wenig qualifiziertes Personal finden, liegt der PRI-Studie zufolge darin, dass HR-Abteilungen auf veraltete Methoden bei der Mitarbeitergewinnung bauen. Knapp die Hälfte der Befragten setzt auf klassische Rekrutierungskanäle wie Stellenanzeigen in Print-Medien oder Personalvermittler.

39 Prozent verwenden E-Recruiting-Instrumente bei der Mitarbeitersuche. 34 Prozent stellen Mitarbeiter aufgrund von Referenzen und Empfehlungen ein. 26 Prozent nutzen zwar soziale Netzwerke zur Mitarbeitergewinnung, jedoch nur in einem sehr bescheidenen Maß. Bei der Mitarbeitergewinnung macht sich zunehmend auch der demografische Wandel bemerkbar.

Kein Wissen über Motivation der Mitarbeiter

Wie es um die Motivation ihrer Mitarbeiter wirklich steht, davon haben 70 Prozent der Unternehmen keine Ahnung. Das verwundert nicht, denn lediglich 30 Prozent der Umfrageteilnehmer führen in ihren Firmen regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch, um die Motivation der Belegschaft zu messen und das Betriebsklima zu analysieren.

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