Analysten warnen vor Konservatismus
Deutsche Führungskräfte scheuen Change Management am stärksten
Das mit der Lehre von Charles Darwin ist oft genug falsch verstanden worden. "Survival of the fittest" heißt nicht, dass die Stärksten überleben, sondern die, die sich am besten anpassen können. In einer globalisierten Welt mit ihren sich ständig verändernden Bedingungen sind die Zeiten, in denen Change Management belächelt wurde, denn auch vorbei. Auf Vorstandsebene hat sich mittlerweile durchgesetzt, dass nur "das lernende Unternehmen" eine Chance hat. Soweit die Theorie.
In der Praxis sind es aber nicht Vorstände, sondern Linienmanager, die Veränderungen im Unternehmen durchsetzen müssen. Und sie sind denn auch diejenigen, die Change-Programme ablehnen. In Zahlen: 25 Prozent der Studienteilnehmer erklären, das Senior Management blockiere in ihrem Unternehmen Veränderungen - gegenüber 46 Prozent, die die Front-Line-Belegschaft nennen und 40 Prozent, die Front Line Manager angeben.
Kein Wunder, so die Analysten. Veränderungen - egal, ob es um IT-gestützte Arbeitsabläufe geht, um neue Anwendungen oder was auch immer - stehen und fallen mit dem Menschen. Da der prinzipiell zur Gewohnheit neigt, ernten Change-Programme meist erst einmal Skepsis bis hin zum Zynismus. Damit klarzukommen, ist Aufgabe der Linien-Manager.
Ein Blick auf Deutschland zeigt, dass hier sogar 28 Prozent der Senior Manager negativ auf Veränderungsprogramme reagieren. Immerhin erweisen sie sich als lernfähig: 88 Prozent derer, die Erfahrungen mit Change Management haben, würden die Linienfunktionen bei einem neuen Projekt früher mit ins Boot holen.