Konkurrenz für IBM-Mainframes
Die Folgen der x86er-Virtualisierung
Unterschiedliche Segmente mit je eigenen Betriebssystemen und Applikationen nebeneinander und unabhängig voneinander zu betreiben, ist in der Welt der Computer nichts Neues. Es war jahrzehntelang die Domäne der Mainframes und Unix-Server. Dennoch ist diese Technologie der Virtualisierung eines physikalischen Rechners erst so richtig mit VMware und Xen Server in das allgemeine Bewusstsein der IT-Öffentlichkeit gerückt.
Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen, insbesondere wenn diese sehr leistungsfähig sind, ist der logische Ausgangspunkt von Virtualisierung. Historisch kam es zuerst zur Hardware-Partitionierung: Hauptspeicher und Prozessoren wurden entlang ihrer physikalischen Grenzen aufgeteilt, noch nicht in einer logischen oder virtuellen Form über diese Basis hinweg. Der "Partitioning Controller" regelte die Zuteilung der Partitionen, in denen verschiedene Betriebssysteme und Anwendungen laufen konnten.
Ingolf Wittmann, Technical Director Europe der Systems and Technology Group (STG) bei IBM, sieht diese Technik, die zunächst beim Mainframe System 370 zum Einsatz kam, später auch bei Sun- oder HP-Unix-Servern, als Geburtsort der modernen Virtualisierung. IBM selbst konnte schon sehr bald Logical Partitions einführen, die sich bei der Ressouren-Aufteilung von den physikalischen Begrenzungen unabhängig machten, so wie es die Virtualisierung bei x86-Servern heute tut.
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VMware gegen Microsoft gegen Citrix
Eine Gruppe von Forschern um Diane Greene herum hat dann 1998 an der kalifornischen Universität Berkeley die Idee gehabt, diese Technologie aus der Mainframe- und Unix-Welt auf Intel- und AMD-Rechner zu übertragen. Etwa zeitgleich entwickelten Forscher an der englischen Universität Cambridge die Open-Source-Lösung Xen, die unter anderen von Citrix kommerzialisiert wurde. Sie ist auch in das Virtualisierungsangebot von Microsoft eingegangen.