Storage-Markt

Alles glänzend

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Der Speichermarkt wächst. Vom Bedarf an mehr Kapazitäten profitieren nahezu alle Anbieter. Gefragt ist nicht mehr die bloße Technik. Die Kunden brauchen Lösungen für ihre Speicherprobleme.

Aus fünf mach zwei, hieß es bei EnBW, dem viertgrößten Energieversorger Deutschlands. Die Fusionen der vergangenen Jahre mit den Firmen Badenwerk, Energieversorgung Schwaben und Neckarwerke Stuttgart hatten die Aufräumarbeiten nötig gemacht. Von damals fünf Rechenzentren sollten nur noch zwei weitergeführt werden. Diese stehen in Karlsruhe, wo Frank-Michael Werner mit zwölf Mitarbeitern zuständig ist für das Betreiben der Unix-Server und Storage-Landschaft von EnBW.

Derzeit verwalten sie ein Speichervolumen von rund 120 Terabyte. Noch. Bei den mehr als 19000 Mitarbeitern von EnBW sammeln sich Tag für Tag neue Daten. „Da herrscht ein ungebremstes Wachstum“, sagt Werner. Bislang haben sich allein an Office- Files mehr als 15 Terabyte angesammelt, der übrige Speicherbedarf wird vor allem von den großen SAP-Datenbanken benötigt. Dort liegen unter anderem die Hundertausende von Stromrechnungen, die der Konzern vorhalten muss.

Alle 18 Monate, so eine Faustformel von IDC, verdoppelt sich der Bedarf an Speicherkapazitäten. Nicht nur die reine Datenflut ist dafür verantwortlich. Auch neue Anwendungen werden immer speicherhungriger. Regulierungen zu Transparenz, Sicherheit oder Archivierung tun ihr Übriges (siehe Grafik rechts ). Dabei wollen die Kunden zwar ihre Kapazitäten erhöhen, aber das Budget nicht weiter belasten. Die Hersteller reagieren mit durchaus unterschiedlichen Angeboten: Immer mehr Intelligenz verlagert sich in die Speichersysteme, Netztechniken setzen sich weiter durch, und die Funktionen der Software für die Verwaltung oder VirtualisierungVirtualisierung von Speicher werden stetig erweitert. Manche Techniken etwa zum Storage-Management haben sich längst etabliert, andere wie Virtualisierung oder iSCSI werden in der breiten Anwendung noch auf sich warten lassen (siehe auch Kommentar auf Seite 56 "Eine Chance für iSCSI" ). Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Vielen ehemaligen Boxenschiebern ist klar, dass Technik alleine nicht ausreicht. „Die Kunden wollen keine Hardware kaufen, sie brauchen Unterstützung, ihre Umgebungen zu vereinfachen“, sagt Michael Väth, Europa-Chef von Hitachi Data Systems. Der japanischstämmige Konzern, der rund 2,5 Milliarden Dollar mit Speicherlösungen (ohne Festplattengeschäft) erzielt, wird daher seine Belegschaft weiter aufstocken und auf eine Verstärkung von Branchenkompetenz, Prozess-Know-how und Beratung setzen.

Unangefochtener Marktführer im gesamten Speichersegment ist nach wie vor EMC mit einem Anteil am weltweiten Markt von rund 23 Prozent, im Bereich Software sind es sogar rund 30 Prozent. Eine Stagnation im Bereich der Highend-Systeme kann EMC durch das wachsende Geschäft mit Mittelklassesysteme und Storage-Software ausgleichen. Durch die Übernahme von Documentum verdient der Konzern sein Geld auch im angrenzenden Segment Enterprise Content Management (ECMECM). Mit dem Resultat, dass die Company im vierten Quartal 2005 allein mit Softwarelizenzen und Wartungseinnahmen ein Plus von 16 Prozent hinlegte und mehr als eine Milliarde Dollar umsetzte. Alles zu ECM auf CIO.de

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