Singapur vor Stockholm und Seoul

Neuer Städte-Index für IT

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Ist ein Zusammenhang denkbar zwischen der technischen Vernetzung innerhalb einer Stadt und ihrer sozialen und ökologischen Entwicklung? Der neue "Networked Society City Index" von Arthur D. Little und dem Netzausrüster Ericsson zeigt die gegenseitige Abhängigkeit von ICT-Investitionen und nachhaltiger Entwicklung der Städte in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht.

Eines der zentralen Ergebnisse des Index: Städte mit einem hohen ICT-Entwicklungsgrad sind auch in Sachen Infrastruktur, Umweltschutz, öffentliche Sicherheit, Gesundheitsversorgung und Bildung besser aufgestellt. Auf den ersten Plätzen des "Networked Society City Index" (PDF) von Arthur D. Little und Ericsson finden sich die Städte Singapur, Stockholm und Seoul: Hier trugen laut Studie ICT-Investitionen jeweils wesentlich dazu bei, soziale, ökonomische und ökologische Ziele zu erreichen.

"Es gehört derzeit zu den größten Herausforderungen der Menschheit, die Gesellschaften untereinander und miteinander zu vernetzen. Unsere Studie zeigt, wie technologisch sehr weit ausgebaute Städte die Informations- und Kommunikationstechnologien für die positive Gesamtentwicklung der Stadt nutzen und liefert weniger entwickelten Städten Hinweise für die eigene Zukunft", sagte Willi Lerner von Arthur D. Little.

1. Platz im Ranking: Singapur.
1. Platz im Ranking: Singapur.
Foto: nicky39 - Fotolia.com

Auf den ersten Plätzen im Index finden sich die Städte Singapur, Stockholm und Seoul: Hier trugen ICT-Investitionen jeweils wesentlich dazu bei, soziale, ökonomische und ökologische Ziele zu erreichen. So treibt Singapur der Untersuchung zufolge enorm den Ausbau von Innovationen im Bereich E-Health (internetbasierte Gesundheitsdienste) voran und ist Pionier beim Management von zähfließendem Datenverkehr (traffic-congestion management). In Stockholm sieht man ICT als Treiber der Zusammenarbeit in der Forschung und für den Wissenstransfer, während ICT in Seoul zur Realisierung energiesparsamer High-Tech-Initiativen dient.

Die Studienergebnisse geben laut der Autoren zudem Handlungsempfehlungen für Städte am unteren Ende des Rankings: „Diesen Städten empfehlen wir, die digitalen Zugangsmöglichkeiten vor Ort auszubauen und gerade den unterprivilegierten Teilen der Bevölkerung damit mehr Teilhabe zu ermöglichen. So lässt sich verhindern, dass die digitale Kluft größer wird“, sagte Lerner weiter.

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