Fachtagung MEMO
IT-Modernisierung - Zwang macht schneller
Jörg Becker, Professor für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Akademischer Direktor des European Research Center for Information Systems (ERCIS), leitet die Fachtagung MEMO (Methoden und Werkzeuge zur Verwaltungsmodernisierung) am 25. und 26. Juni in Münster. Was den Wissenschaftler derzeit umtreibt und welches die wichtigsten Themen der Tagung sind, berichtet er im CIO.de-Interview.
CIO.de: Was ist Ihr Spezialgebiet?
Professor Jörg Becker: Im European Research Center for Information Systems, kurz ERCIS, arbeiten wir schon seit vielen Jahren zu dem Themengebiet E-Government. Wir betrachten es vor allem aus der Prozessperspektive und machen uns primär Gedanken darüber, wie die internen Abläufe in der öffentlichen Verwaltung verbessert werden können. Wir überlegen, welche Möglichkeiten der Standardisierung und der Effizienzgewinne es bei der Ablaufgestaltung geben kann.
CIO.de: Sie sind auch Leiter der Tagung MEMO. Wie kam es dazu?
Becker: Unsere Aktivitäten im Bereich E-Government haben dazu geführt, dass wir 2006 zum ersten Mal die Tagung MEMO, Methoden und Werkzeuge zur Verwaltungsmodernisierung, durchgeführt haben. Das ist eine Tagung für Fach- und Führungskräfte der öffentlichen Verwaltung vor allem auf Kommunal-, aber auch auf Landes- und Bundesebene, die seitdem jährlich stattfindet.
CIO.de: Eines Ihrer Lieblingsthemen ist die Verwaltungsmodernisierung auf Prozessebene. Worum geht es dabei genau?
Becker: Die Schere zwischen dem Geld, das den öffentlichen Verwaltungen zur Verfügung steht, und dem, was sie an Aufgaben zu erfüllen haben, geht immer weiter auseinander. Kurz gesagt: Das Geld wird immer knapper, die Aufgaben nehmen immer mehr zu. Die Verwaltungen sind deswegen von sich aus daran interessiert, ihre Prozessabläufe möglichst effizient zu gestalten, damit man mit dem vorhandenen Personal überhaupt noch alle Aufgaben erledigen kann.