Fachtagung MEMO

IT-Modernisierung - Zwang macht schneller

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Warum gab es bisher so etwas wie Ihre Plattform noch nicht?

Becker: Tja, einer ist immer der erste, der sich eines solchen Themas annimmt. Zum Thema Prozessgestaltung und -verbesserung gibt es ja schon eine ganze Reihe von Ansätzen. Dass das jetzt verknüpft wird mit einer Plattform zum Austausch, ist nur die logische Konsequenz daraus.

CIO.de: Es gab 2011 eine Studie zum Reifegrad des Prozessmanagements, worum ging es da?

Becker: Die Studie Progress 2011 hat sehr deutlich gemacht, dass viele Verwaltungen auf dem Weg sind, sich um die interne Prozessgestaltung zu kümmern. Das Problem haben alle erkannt, aber es kümmern sich noch nicht alle intensiv darum. In 2012 haben wir die Studie noch nicht fortgeschrieben, wollen den Verwaltungen etwas Zeit geben.

Einige Kommunen kamen auf uns zu und baten um Details und Hinweise, die erst einmal umgesetzt werden müssen. Wir werden die Entwicklung in den kommenden Jahren aber weiter beobachten, dokumentieren und publizieren.

"Was digital hereinkommt, muss auch digital weiterverarbeitet werden"

Noch gibt es zu viele Medienbrüche, das führt zu einer Verlangsamung der Prozesse.
Noch gibt es zu viele Medienbrüche, das führt zu einer Verlangsamung der Prozesse.
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Die Befassung mit Prozessen und die Integration der Schnittstelle nach außen etwa in Bürgerportalen mit den internen Abläufen ist noch nicht überall vorhanden. Ein Beispiel: Es kommt etwas über das Portal zur Verwaltung, dort wird es ausgedruckt und weiter verarbeitet. Da ist ein deutlicher Medienbruch, und das bedeutet eine Verlangsamung der Prozesse. Was digital hereinkommt, muss auch digital weiterverarbeitet werden. Das ist schneller und weniger fehlerbehaftet.

CIO.de: Braucht man dafür nicht auch spezielle Menschen in der Verwaltung?

Becker: Die Verwaltung insgesamt ist besser als ihr Ruf in der öffentlichen Wahrnehmung. Es gibt zwar immer Personen mit einem gewissen Beharrungsvermögen, die Neuerungen verhalten gegenüberstehen. Überwiegend gibt es aber eine große Aufgeschlossenheit. Und immer wenn sich Mitarbeiter mit Verbesserungsvorschlägen einbringen können, gibt es sehr gute Ergebnisse. Man muss die Mitarbeiter aber in den Veränderungsprozess mit einbeziehen.

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