Strategien


Kein ROI, nicht kompatibel

Was gegen Videokonferenzen spricht

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Kein direkter ROI, hoher Aufwand und ungenügende Bandbreite. Frost & Sullivan glaubt dennoch an den Durchbruch von Videokonferenzen.
Hoch im Norden arbeiten die Videoconferencing-Vorreiter: Die Übersicht, wie reif der Markt in verschiedenen europäischen Ländern ist.
Hoch im Norden arbeiten die Videoconferencing-Vorreiter: Die Übersicht, wie reif der Markt in verschiedenen europäischen Ländern ist.
Foto: Frost & Sullivan

Videokonferenztechnologie setzt sich in europäischen Unternehmen zunehmend durch. Eine Studie der Analysten von Frost & Sullivan bestätigt aktuell erkleckliche Wachstumsraten und prognostiziert eine gute Entwicklung auch in Zukunft. Allerdings macht Research Analyst Iwona Petruczynik auch keinen Hehl daraus, dass einige handfeste Ursachen einen echten und flächendeckenden Durchbruch bisher verhindern.

So stehe der bei Visual Communication nicht unmittelbar feststellbare Return-on-Investement (ROIROI) größeren Investitionen weiterhin im Wege. Die Einführung von Videokonferenzsystemen sei außerdem stark vom menschlichen Faktor abhängig. Zudem erweise sich als hemmender Faktor der erforderliche Aufwand, um eine eingefahrene Arbeitsroutine zu verändern und reale Interaktion durch Videokommunikation zu ersetzen. Alles zu ROI auf CIO.de

„Die irrige Meinung, dass Videokonferenz-Dienstleistungen als Kommunikationsmittel nur auf Großunternehmen zugeschnitten seien, behindert die Verbreitung in kleinen und mittelständischen Unternehmen“, gibt Petruczynik zu bedenken. „Zudem wirken sich die ungenügende Infrastruktur und die geringe verfügbare Bandbreite vor allem in den mittel- und osteuropäischen Ländern negativ auf den Markt für Videokonferenz-Endpunkte aus.“

Trotz dieser Hemmnisse zieht der europäische Markt laut Frost & Sullivan erkennbar an. Im vergangenen Jahr wurden mit Videokonferenz-Endpunkten demnach knapp 520 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Bis 2016 sei mit einem Wachstum auf 1,43 Milliarden Dollar und somit einer jährlichen Wachstumsrate von 18,4 Prozent zu rechnen, so die Analysten.

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