Management-Strategien
Die Mitarbeiterführung der alten Griechen
Was passiert, wenn 10.000 Einzelunternehmer aufeinandertreffen, um gemeinsam ein Projekt umzusetzen, bei dem zwei Regeln gelten sollen:
Regel 1: Jede strategische Entscheidung muss gemeinschaftlich getroffen werden.
Regel 2: Die Vorgesetzten werden von der Gruppe bestimmt - und bei Bedarf abgesetzt. Erfolgsmodell oder Lachnummer?
Gemessen an der klassischen Management-Literatur, wäre das Unternehmerteam von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ein Blick in die Geschichte weit vor den ersten modernen Management-Werken zeigt jedoch, dass das Modell funktionieren kann. Xenophon, ein griechischer Aristokrat und Heerführer, beschreibt um 400 vor Christus in seinem Buch "Anabasis - Der Zug der Zehntausend" ein kooperatives Führungsmodell, das seinem Heer eine für damalige Verhältnisse überwältigende militärische Überlegenheit verschaffte.
Xenophons langer Marsch
Xenophons KarriereKarriere als Heerführer beginnt mit seinem Eintritt in ein Söldnerheer aus 10.000 Griechen und 100.000 Persern. Der damals 30-jährige Athener ist reich und hochgebildet, er wird neun Jahre von Sokrates unterrichtet. Xenophon will mit dem Heerführer Kyros nach Bagdad ziehen, um dessen älteren Bruder Artaxerxes die Herrschaft über das Perserreich zu entreißen. Von Ephesos an der Westküste der heutigen Türkei marschiert das Kyros-Heer durch ganz Kleinasien bis in die Gegend des heutigen Irak. Kurz vor Bagdad treffen sie am 1. September 401 v. Chr. auf eine Übermacht von etwa 400.000 Mann des Artaxerxes. Es kommt zur Entscheidungsschlacht. Alles zu Karriere auf CIO.de
Als die Griechen ihre berühmte Phalanx gebildet haben und in Achterreihen gestaffelt, geschlossen, diszipliniert im Laufschritt und mit Kriegsgeschrei auf die Perser losstürmen, gibt es für diese kein Halten mehr - obwohl sie von Antreibern mithilfe von Peitschen "motiviert" werden. Sie flüchten in Panik, und die Schlacht ist entschieden, ohne dass auch nur ein einziger Grieche verwundet worden wäre.