Mangelware
Stiefmütterlicher Umgang mit Risikomanagement und Compliance
Der professionelle Umgang mit unternehmerischen Risiken, deren Bewertung und Pläne für die Bewältigung von Krisen und Problemen sind eine seltene Tugend in europäischen Firmen. Viele Entscheider machen sich erst im Nachhinein Gedanken darüber, wie Risiken besser erkannt werden können. Sprich: Erst wenn etwas passiert ist, entsteht ein Bewusstsein für die Risikoprävention. 61 Prozent der Unternehmen haben keine echte Strategie für das Risikomanagement. Sie reagieren erst, wenn es soweit ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Economist Intelligence Unit. Befragt wurden 195 Entscheidungsträger in europäischen Firmen.
Um die ComplianceCompliance ist es erstaunlicherweise nicht besser bestellt als um das Risikomanagement. Auch hier haben 61 Prozent Nachholbedarf. Für viele der Probleme wird die IT-Abteilung verantwortlich gemacht. Die eingesetzten Systeme seien oft nicht geeignet, die Anforderungen zu erfüllen und die Compliance-Initiativen des Unternehmens zu unterstützen, meinen 45 Prozent der Befragten. Auch die Möglichkeiten, die korrekte Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien zu überprüfen, fehlen oft ganz oder sind nur unzureichend vorhanden (27 Prozent). Alles zu Compliance auf CIO.de
Vor allem eine integrierte Strategie für Risikomanagement, Compliance und Governance bringt geballte Vorteile. Unternehmen behalten nicht nur den Überblick über ihre IT-Systeme und gesetzliche Richtlinien, sie sind auch gut auf alle Veränderungen und Eventualitäten vorbereitet. Ein solcher Ansatz wirkt sich zudem positiv auf das Vertrauen der Anleger aus. Noch haben mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) kein Gremium, das sich mit den Fragen der Compliance, Governance und des Risikomangements befasst und für die Umsetzung einer integrierten Strategie sorgt.