Projekte


SAN-Einführung bei der Hypovereinsbank

Die Kosten halbiert

Seit 2002 konsolidiert die Hypovereinsbank ihren Storage-Bereich. Die SAN-Einführung verlief deutlich mühsamer als erwartet, doch die Speicherkosten der Bank haben sich halbiert.

Der September hatte es bei der Hypovereinsbank (HVB) in den vergangenen Jahren stets in sich. 1999, 2000 und 2001 bekamen Kunden jeweils für Stunden weder Geld noch Auszüge an Bankautomaten und Schaltern. Am ersten Handelstag der New Yorker Börse, nach mehrtätiger Pause in Folge des Anschlags vom 11. September 2001, fiel das HVB-Handelssystem wegen Netzwerkproblemen für acht Stunden komplett aus.

Warum die Ausfälle immer im September auftraten, kann bis heute niemand mit endgültiger Sicherheit sagen. Eine wesentliche Ursache der Infrastruktur-Probleme lag allerdings im Storage-Bereich. Die IT der HVB war Ende der 90er Jahre enorm gewachsen. E-Banking und Automatisierung der Bankgeschäfte auf der einen Seite sowie mehrere Fusionen in kurzer Zeit auf der anderen Seite ließen der IT kaum eine Chance, sich adäquat zu entwickeln: Plattform-Wildwuchs war die Folge. "Wir mussten damals sehr schnell reagieren, um im Tagesgeschäft unserer Kunden den gewohnten Standard zu gewährleisten," erklärt Frank Roth, CTO der HVB Group und Geschäftsführer der HVB Informationsverarbeitungs GmbH, kurz HVB-Info.

Die Drei-Säulen-Strategie

Mit einer "Drei-Säulen-Strategie" konsolidierte er die Speicherlandschaft. Der Speicherbedarf von rund 200 Terabyte verteilt sich zu zehn Prozent auf File-Services, zu 40 Prozent auf Mainframes und zu 50 Prozent auf die übrigen Speicher, das so genannte "Offene Feld". Die Großrechner sind jetzt nicht mehr an ein festes Plattensystem angebunden, sondern arbeiten mit der SAN-Lösung "Shark" von IBMIBM. "Damit verfügen wir über eine horizontale Lösung: Storage-Software, SAN-Komponenten und Speicher liefert nur noch ein Hersteller", erläutert Roth. Alles zu IBM auf CIO.de

Das horizontale System wählte die HVB auch, um File-Server an eine NAS-Lösung von Network Appliance anzubinden. Während SAN-Lösungen über ein eigenes Glasfasernetz arbeiten und Dateien in Maschinenadressen wandeln, lässt sich ein NAS einfach in ein bestehende Firmennetz integrieren. Bislang waren Windows-NT-Server jeweils mit ausfallsicheren Plattensystemen verbunden; ein Mitarbeiter legte fest, wann eine Anwendung besonders schnell laufen sollte und auf welchem Speicher sie ihre Daten ablegte. Jetzt steuert das NAS-System die Daten automatisch. "Bei der Performance-Optimierung ist ein NAS-System einfach besser", so Roth. Dahinter steckt eine grundlegende Storage-Strategie: "Wir wollen aus sehr spezifischem Speicherwissen herauskommen, indem wir es auf eine höhere Abstraktionsebene legen."

Auf höherer Ebene speichert Roth auch im "offenen Feld". Bislang legte die HVB ihre Daten von Servern mit NT-, Solaris- und AIX-Betriebssystemen auf direkt angebundenen Speichern von IBM, EMC und Hitachi Data Systems ab. "Im Boom wurde jedes Einzelsystem mit einem Puffer ausgelegt, der zum Teil bis zu 90 Prozent betrug", berichtet Roth. "Ziel war es deshalb, alle Speicherkomponenten in einem Pool zusammenzuführen, aus dem alle Anwender ihre Daten ziehen können."

Zur Startseite