Cloud Computing


Anbieterkampf um Mailbox

Preisschlacht: 5 Dollar pro Mailbox

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Wer Geiz für geil hält, sollte sein E-Mail-System beispielsweise in die Wolke von Google, IBM, Microsoft oder Cisco verlegen. Dank scharfer Konkurrenz sind Cloud-Postfächer so günstig wie nie. Und das bleibt auch so, prognostiziert Forrester.
Gute Nachricht für alle, die viele Postfächer brauchen. Sie sind günstig zu haben.
Gute Nachricht für alle, die viele Postfächer brauchen. Sie sind günstig zu haben.

Wenn Aldi, Lidl und Netto die Preise purzeln lassen, freuen sich die Verbraucher. Nicht anders geht es CIOs, wenn sich MicrosoftMicrosoft, GoogleGoogle, IBMIBM und Cisco eine Preisschlacht liefern. Im Markt für cloud-basierte E-Mail ist sie längst im Gange, wie eine neue Studie von Forrester feststellt. Das Schnäppchenangebot lautet 5 US-Dollar monatlich je Nutzer für eine Mailbox. Alles zu Google auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Das Schöne für die Anwender ist, dass das Prinzip Discounter auch für Cloud-Mail gelten dürfte: Sind die Preise einmal gestürzt, bleiben sie unten. Forrester-Analyst Ted Schadler geht jedenfalls davon aus. Zwar sei cloud-basiertes E-Mailing nicht automatisch billiger als der Einsatz klassischer Lizenzlösungen. Aber in den meisten Fällen eben doch. „Und es wird immer so sein“, prophezeit Schadler. „Selbst Fortschritte in der Speicher-Technologie und fallende Lizenzkosten würden On-Premise-E-Mail nicht günstiger machen als Cloud-Lösungen.“

Was sich in dem Marktsegment abgespielt hat, ist aus Sicht von Forrester „einfach nur erstaunlich“: eine Preissenkung um die Hälfte innerhalb kürzester Zeit. Dabei wurde die Schlacht bereits im Februar 2007 eröffnet. Wenig überraschend ging der Angriff von Google aus, dass seine Apps Premier Edition für 50 Dollar jährlich – also 4,17 Dollar monatlich – anbot und den üblichen Marktpreis für E-Mailing laut Schadler um den Faktor Zwei bis Drei unterbot.

Dieser Schlag bereitete den Wettbewerbern offenbar Schmerzen, die erst nach einer Weile richtig spürbar waren. Erst Ende 2009 jedenfalls senkte Microsoft den Mailbox-Preis für Exchange von 10 auf 5 Dollar monatlich. IBM mit LotusLive und Cisco mit WebEx folgten mit ähnlichen Schritten, wodurch sich ein nahezu einheitlicher Preis herausschälte: Pro Nutzer kostet eine Mailbox also etwa 5 Dollar monatlich und bietet typischerweise 25 GigaByte Speicherplatz.

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