IT-Karriere 2020
136.000 IT-Experten vom Umbau betroffen
"Die IT-Abteilungen deutscher Industrieunternehmen stehen vor dramatischen Zeiten", heißt es in der Auswertung der Studie "IT 2020" der Unternehmensberatung AT Kearney, für die 150 CIOs befragt wurden. Mit den dramatischen Zeiten ist nicht nur der Fachkräftemange, sondern ein kompletter Umbau der Bereiche gemeint. Die Personallücke wird nach Einschätzung der Studienautoren wachsen, und die zu betreuenden IT-Landschaften werden immer komplexer.
- Wo steht die IT in sieben Jahren?
IT im Jahre 2020: Die künftigen Herausforderungen bewegen sich im Spannungsfeld von Supply und Demand. Fortschrittliche Unternehmen werden langfristiges Wachstum anstreben, indem sie ein Gleichgewicht zwischen den IT-Kosten und dem IT-Wert herstellen. So A.T. Kearny im Vorwort zu einer aktuellen Studie ("Preparing for the Future"), für die 150 CIOs weltweit befragt wurden. - Wofür werden die Budgets ausgegeben?
Im Jahr 2020 werden drei Fünftel der Anwendungsbudgets in Projekte fließen, die dem Vertrieb und den Kundenbeziehungen zugute kommen, so A.T. Kearny. - Der CIO rückt in den Vorstand auf
Etwa 45 Prozent der Studienteilnehmer halten es für sinnvoll, wenn die IT im Vorstand durch ein eigenes Ressort vertreten ist. Besonders hoch ist der Anteil der Befürworter dort, wo die IT eine Kernkompetenz ist, also in der Finanzindustrie und im Bereich Telco, Hightech, Media. - Die Budgets wachsen um etwa 30 Prozent
Allgemein gehen die Befragten von wachsenden IT-Budgets aus. Im Druchschnitt rechnen sie mit 30 Prozent insgesamt, verteilt über sieben Jahre. Besonders viel Wachstum wird dort erwartet, wo die IT Teil des herzustellenden Produkts ist, also vor allem im Automotive-Bereich. - Die Zahl der Anwendungen nimmt zu
Obwohl sich die Unternehmen alle um eine Konsolidierung der IT-Landschaft bemühen, werden die Anwendungen sogar noch zunehmen. Davon sind 84 Prozent der Teilnehmer überzeugt. Gleichzeitig wächst die Anzahl der (mobilen) Schnittstellen. Diese Vielfalt muss durch Standardisierung der Software aufgefangen werden. - Die Anwendung werden spezieller
Konsolidierung ist nicht mehr die Standardantwort auf den steigenden Bedarf. Viele CIOs befürworten unabhängige "Inseln der Spezialisierung", die Business-Anforderungen schneller und effektiver erfüllen können. - Outsourcing und Offshoring nehmen zu
Die IT muss einen Teil der operationellen Risiken auf Dritte abwälzen. Deshalb ist beim Outsourcing noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Auch Offshoring bleibt en vogue. Allerdings verschiebt sich der Fokus von Asien nach Osteuropa, so hat A.T. Kearney ermittelt.
Etwa 40 Prozent der IT-Positionen sollen davon betroffen sein, dass immer mehr CIOs auf Standard-Software, Cloud-basierte Lösungen und Offshoring setzen. In den kommenden Jahren, so die Prognose, müssen rund 136.000 IT-Mitarbeiter umschulen, auf die Dienstleister-Seite wechseln oder sich einen neuen Job suchen. Unbesetzte Stellen wird es in der IT jedoch weiter geben - bei AT Kearney rechnet man in Deutschland sogar mit einem Anstieg bis zum Jahr 2020 von 40.000 auf 60.000 freie Posten. In den USA, Kanada und Großbritannien geht man von einer weniger großen Lücke aus, da freie Stellen dort zum Beispiel mit englischsprachigen IT-Experten aus Indien besetzt werden könnten.
Treiber für zusätzliche Stellen
Es werde immer eine Nachfrage nach IT-Experten geben, die sowohl die Business- als auch die IT-Seite verstehen, schreiben die Studienautoren. Besonders begehrt sollen dann Mitarbeiter sein, die etwas von vertriebs- und kundenspezifischen Lösungen verstehen. Als Treiber für die zusätzlichen Stellen sieht man bei AT Kearney unter anderem das Demand Management, neue Entwicklungsprozesse wie ScrumScrum, technologische Entwicklungen wie mobile Apps und Cloud Services sowie Know-how im Bereich IT-Sicherheit. Alles zu Scrum auf CIO.de
Der Anstieg der unbesetzten Stellen bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass in allen IT-Abteilungen aufgestockt wird. 45 Prozent der befragten CIOs gehen davon aus, dass sie zusätzliche Stellen schaffen werden. Ebenso viele glauben aber, dass die Anzahl ihrer IT-Mitarbeiter gleich bleibt, jeder Zehnte rechnet mit weniger Stellen. Auf Freelancer wollen die IT-Verantwortlichen auch zukünftig vor allem dann zurückgreifen, wenn besonders viele ProjekteProjekte anfallen oder sie Experten mit Know-how benötigen, über das ihre Mitarbeiter nicht verfügen. Alles zu Projekte auf CIO.de
Die Unternehmensberatung AT Kearney hat für die Studie IT 2020: Preparing for the Future 150 CIOs von Konzernen und mittelständischen Unternehmen befragt.