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Fraunhofer Institut IAO

28 BPM-Tools im Vergleich

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Fraunhofer hat sich Lösungen fürs Business Process Management angeschaut. Die Studie ermöglicht einen guten Überblick, auch wenn einige Tools fehlen.
Bei BPM-Tools geht es wirklich zu wie im Baumarkt. 28 Werkzeuge hat sich das Fraunhofer IAO genau angeschaut. In den Regalen hätten sich aber noch sehr viel mehr Produkte befunden.
Bei BPM-Tools geht es wirklich zu wie im Baumarkt. 28 Werkzeuge hat sich das Fraunhofer IAO genau angeschaut. In den Regalen hätten sich aber noch sehr viel mehr Produkte befunden.
Foto: mariusz szczygiet - Fotolia.com

Jahreswechselzeit ist - besonders in der IT - auch Glaskugelzeit. Immer spannend ist es dabei, ältere Prognosen hervorzukramen und auf ihrer Treffschärfe abzuklopfen. Vor ziemlich exakt vier Jahren beispielsweise äußerte sich Gartner mit einer klaren Botschaft zum Geschäftsprozessmanagement. Bald schon werde Business Process ManagementBusiness Process Management (BPM) für die führenden Unternehmen auf dem Planeten keine "Nice-to-have"-Angelegenheit sein. Alles zu Business Process Management auf CIO.de

Die Kluft zwischen exzellenten Firmen und Nachzüglern wachse bis Ende 2014 immer weiter. "Diejenigen, die BPM annehmen, können Dinge anstellen, die andere nicht können", sagte John Dixon, Research Director bei Gartner, voraus. "Das stimmte schon 2010, aber 2014 wird sich BPM-Kompetenz klar auszahlen."

Trend zu umfassenden Werkzeugen

Nachdem 2014 nun vergangen ist, lässt sich festhalten, dass sich BPM seither tatsächlich enorm entwickelt hat. Das Angebot an Lösungen ist gleichwohl unübersichtlich, in hohem Maße. Passend zum damals von Gartner reflektierten Zeitfenster erscheint, dass das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) in den Jahren 2010 und 2011 einen Marktüberblick zu BPM-Tools vorlegte und das nun nach längerer Pause wieder tut. Selbstredend wird in der Studie analysiert, was sich seither getan hat.

"In der Vergangenheit standen beim Geschäftsprozessmanagement oft abgegrenzte Zielstellungen wie zum Beispiel die Dokumentation und das Verständnis der Abläufe im Fokus", heißt es in der Studie. "Heute haben die Aktivitäten und Maßnahmen direkte Auswirkungen auf nahezu alle Aspekte des Unternehmens und zunehmend ist die gesamte Organisation betroffen, einschließlich der Zusammenarbeit mit externen Partnern."

Die Anbieter hätten diesen Trend aufgegriffen, indem sie zunehmend umfassende Werkzeuge lieferten. "Diese ermöglichen es den Kunden, integrierte Ansätze für das Geschäftsprozessmanagement in den Unternehmen zu implementieren", führt das Institut weiter aus. "Dadurch ist es aber auch schwieriger geworden, die am Markt verfügbaren Werkzeuge zu verstehen, sie miteinander zu vergleichen und zu beurteilen, welches Werkzeug den gestellten Anforderungen am besten gerecht wird."

Selbstdarstellungen der Anbieter

Zur Lösung dieses Problems hat das Fraunhofer IAO - das vorneweg - einen wertvollen Beitrag geleistet. Wer sich die Basis-Studie zu Gemüte führt, kann sich über 28 BPM-Angebote informieren. Das im Übrigen in aller Ausführlichkeit, wenngleich nicht nur aus dem berufenen Munde des Autoren-Trios unter Federführung von Jens Drawehn. Denn das Gros der 272 Seiten sind Selbstdarstellungen der untersuchten Anbieter. Die eigentliche Untersuchung ist eher knapp und prägnant gehalten, wobei das Institut zu einzelnen Aspekten weitere Spezialuntersuchungen erstellt.

Drei Dinge sind zur Studie anzumerken. Erstens, dazu gleich, ermöglicht die Studie tatsächlich einen schnellen Überblick und Vergleich zum Funktionsumfang der untersuchten 28 Lösungen - das jedoch nicht anhand eines klassischen Rankings. Zweitens ist im Zusammenspiel mit den Produktvorstellungen durch die Anbieter selbst eine Fülle vorhanden, die Anwendern die bestmögliche Grundlage zur Auswahl der passenden Lösung aus diesem Tool-Paket bieten sollte. Drittens ist damit aber leider nicht gesagt, dass es im Markt nicht womöglich noch eine bessere Lösung geben könnte.

Studie von Fraunhofer IESE

Präsentiert werden nämlich ausschließlich jene Anbieter, die an der Studie auch teilnehmen wollten. Das ist ein gängiges Problem im BPM-Segment. Vor etwa einem Jahr beispielsweise veröffentlichte ein anderes Fraunhofer-Institut einen Test von BPM-Suites. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE verglich in Zusammenarbeit mit dem Beratungshaus SP Consulting acht BPM-Tools hinsichtlich ihrer Mächtigkeit und ihres Komforts in aller Ausführlichkeit.

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