Ratschläge von McKinsey
3 Tipps, wie Manager strategischer werden
Grundsätzliche, branchenneutrale Ansätze können aus ihrer Sicht in die Irre führen. Gefordert sei, strategisch zu denken im Kontext mit der eigenen Branche – und zwar nicht nur bei turnusgemäßen größeren Strategieüberlegungen. „Führungskräfte müssen die wirtschaftlichen Gegebenheiten, die Psychologie und die gültigen Rechtsnormen ihrer Branche studieren, verstehen und verinnerlichen, so dass diese Zusammenhänge sie kontinuierlich leiten“, schreiben die Berater.
Ein Beispiel: Wer in der Hightech-Industrie ein Unternehmen nach vorn bringen wolle, müsse sich unter anderem mit Plattformen und Standards auskennen. Ein Manager eines Energieversorgers dagegen müsse viel Wissen über und ein Gespür für die Energiepolitik in den Märkten mitbringen, in denen sein Unternehmen aktiv ist.
2. Erkennen, welche Bedrohungen dem Unternehmen bevorstehen
Indem Unternehmen mehr Führungskräfte in strategische Diskussionen einbinden, sollte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass tiefgreifende Veränderungen rechtzeitig identifiziert werden – wirtschaftliche Entwicklungen oder technologische Einschnitte der Art, die dem einen Unternehmen zum Höhenflug verhelfen und dem anderen das Genick brechen. Doch automatisch steigt die Chance auf Früherkennung solcher Störgrößen mit der Zahl der Beteiligten nicht, beobachten Birshan und Kar.
Ein Grund dafür: Für viele erfordere der Aufstieg auf der Karriereleiter ein tiefes Verständnis der branchenspezifischen Technologien, die auch in den Produkten des Unternehmens enthalten sind. Kenntnisse in Technologien, die über Wirtschaftszweige hinweg tiefgreifende Veränderungen bringen können, seien auf den ersten Blick von ihnen nicht verlangt. Birshan und Kar denken dabei an Neuerungen wie das Internet der Dinge. Viele Führungskräfte delegierten das Bewerten solcher Innovationen nur allzu gern an den CIO oder CTO. Dabei seien es gerade derartige grenzüberschreitende Entwicklungen, die Wertschöpfungsketten und das Geschäftsmodell ganzer Branchen auf den Kopf stellten.
Also was tun? Einen Königsweg weisen Birshan und Kar nicht. Stattdessen nennen sie Möglichkeiten, am Puls der Technik zu bleiben: ab und zu ein paar Tage mit der technologischen Avantgarde etwa im Silicon Valley zu verbringen und dort mit Firmenchefs, Investoren oder Forschern sprechen, oder sich regelmäßig mit einer Gruppe jüngerer, technikaffiner Nachwuchskräfte zu besprechen.